Bereits nach sechs Minuten brodelte das Grazer Oval richtig, der vermeintliche Führungstreffer von Kiteishvili im Nachschuss zählte aber nicht. David Affengruber war vor seinem Schuss zuvor aus Abseitsposition gestartet.

Die Salzburger fanden durch viele einfache Fehler im Aufbauspiel erst nach 15 Minuten besser ins Spiel. Nach einer Terzic-Flanke war Karim Konate plötzlich völlig frei, setzte seinen Kopfball aber weit am Tor vorbei (21.). Unmittelbar darauf zündeten die Grazer Fankurve anlässlich eines 20-jährigen Jubiläums eines Fanclubs eine riesige Pyroshow. Die Rauchschwaden sorgten für eine über zwölfminütige Unterbrechung.

Fragwürdiger Elfmeter

Nach Wiederbeginn lief Salzburg endgültig zur Normalform auf, während Sturm immer unpräziser im Passspiel wurde. Der starke Kjell Scherpen im Sturm-Tor bewahrte seine Mannschaft gegen Konate noch vor dem 0:1, das im darauffolgenden Eckball doch noch fiel. Ein abgefälschter Schuss des im Rückraum lauernden Oscar Gloukh landete vor den Beinen von Baidoo. Der beim GAK ausgebildete Verteidiger nahm die Chance dankend an. Der torhungrige, jedoch im Abseits stehende Konate, hatte den Ball nach Meinung des Schiedsrichterteams nicht mehr berührt.

Der Treffer zeigte Wirkung. Mit neuer Sicherheit legte ein plötzlich in allen Belangen besseres Salzburg bis zum verspäteten Pausenpfiff beinahe noch nach. Doch Scherpen zeigte beim Flachschuss von Gloukh (45.+9) eine Glanzparade. Die Grazer, die in der ersten Hälfte über der Mittellinie nur 40 Prozent der Pässe an den Mann brachten, waren nach Kiteishvilis Ballverlust fast in einen vorentscheidenden Konter gelaufen.

Ilzer brachte in der Pause William Böving für den völlig in der Luft gehangenen Szymon Wlodarczyk. Den Umschwung leitete aber der an diesem Tag auffälligste Sturm-Feldspieler ein. Kiteishvili knallte den Ball nach einer Eckballvariante aus etwa 30 Metern via Lattenunterkante ins Tor (53.). Im nun völlig offenen Schlagabtausch rettete dann zunächst Scherpen gegen Simic, während auf der Gegenseite Sarkaria ansatzlos auf 2:1 stellte (63.).

Die Stimmungskontraste hielten an. Erst nach Videobeweis sprach Schiedsrichter Julian Weinberger Salzburg einen fragwürdigen Elfmeter zu. Jon Gorenc-Stankovic hatte Koita in der Schussbewegung mit gestrecktem Bein getroffen. Koita verwandelte den Strafstoß im Anschluss sicher. Beide Teams ließen sich danach von der hochemotionalen Atmosphäre anstecken. Eine Rudelbildung endete mit je zwei Gelben Karten auf beiden Seiten. Die Gäste, bei denen Luka Sucic ein Comeback gab, waren dem Sieg im turbulenten Finish näher. Wirklich zwingend wurde der Tabellenführer aber nicht mehr.