Nach Angaben von Takaya sind mittlerweile mehr als 500.000 Tests bei Olympia-Beteiligten durchgeführt worden. 26 der 29 aktuell bekannt gegebenen Fälle seien im olympischen Dorf festgestellt worden.

Tokio meldete am Mittwoch ebenfalls eine Rekordzahl: 4.166 neue Fälle stellen einen neuen Höchstwert an täglichen Neuinfektionen dar. Auch in ganz Japan wurde mit 14.207 Neuinfektionen ein Höchstwert festgestellt. Die Delta-Variante führe zu einer Ausbreitung von Infektionen, “wie es sie in der Vergangenheit nicht gegeben hat”, sagte Gesundheitsminister Norihisa Tamura. “Die Pandemie ist in eine neue Phase eingetreten.” Aufgrund der hohen Auslastung der Krankenhausbetten in Japan werden Patienten mit leichten Symptomen gebeten, sich zuhause zu isolieren, anstatt ins Krankenhaus zu gehen. Von medizinischen Experten wird diese Vorgehensweise als lebensgefährlich kritisiert.

Kein Zusammenhang zwischen Neuinfektionen und Spielen

Premierminister Yoshihide Suga und die Organisatoren der Olympischen Spiele haben erklärt, es bestehe kein Zusammenhang zwischen den Spielen und dem Anstieg der Fälle. Jedoch beteuert der oberste medizinische Berater Shigeru Omi, durch die Austragung der Spiele werde die Aufforderung der Regierung, zu Hause zu bleiben, untergraben. Die japanische Bevölkerung hat sich in Umfragen wiederholt gegen die Olympia-Austragung ausgesprochen, bei der Impfung hinkt das Land hinterher. Das Ausrufen eines landesweiten Notstandes steht zur Debatte, für Tokio gilt dieser bereits.

Griechisches Synchronschwimm-Team in Quarantäne

Zurück zu den Athletinnen und Athleten: Unter anderem hat sich das gesamte griechische Synchronschwimm-Team nach mehreren positiven Corona-Tests in ein Quarantäne-Hotel begeben. Wie die Olympia-Organisatoren am Mittwoch mitteilten, wurden vier Schwimmerinnen und ein Betreuer bei den Olympischen Spielen in Tokio positiv getestet. Von den sieben weiteren Team-Mitgliedern seien einige als Kontaktpersonen eingestuft worden.

Alle zwölf seien daher in Absprache mit dem Nationalen Olympischen Komitee Griechenlands aus dem Athleten-Dorf ausgezogen, bestätigte OK-Sprecher Masa Takaya. “Wir wünschen ihnen eine schnelle Genesung”, sagte sie. Das Team kann daher nicht weiter am Synchronschwimmen teilnehmen. Dort werden am Mittwoch die Medaillen bei den Duetten vergeben, dabei sind auch die Österreicherinnen Eirini-Marina und Anna-Maria Alexandri. Chancen auf eine Medaille hätte Griechenland nicht gehabt.

Ebenfalls unter den positiv Getesteten befindet sich die russische Karateka Anna Tschernyschowa, wie der russische Verband am Mittwoch bei Instagram bestätigte. Einer ihrer regelmäßiger Tests sei positiv ausgefallen, sie habe keine Symptome. Die 19-Jährige wäre die einzige Karate-Kämpferin des Russischen Olympischen Komitees in Japan gewesen und wäre in der Klasse bis 55 kg angetreten. Dort geht auch die Österreicherin Bettina Plank an den Start. (APA/dpa/REUTERS)