Uli Hoeneß hat in einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” am Samstag kräftig gegen ARD und ZDF ausgeteilt. Der Ehrenpräsident von Bayern kritisierte die Berichterstattung rund um die Basketball-Weltmeisterschaft in Asien. Die deutschen Basketballer haben sensationell den WM-Titel geholt. Vor der WM hatten ARD und ZDF darauf hingewiesen, dass sie keine Rechte für die Übertragung besitzen. Stattdessen waren die Spiele im Streamingdienst auf MagentaTV zu sehen.

Erst im Finale hat ZDF zugeschlagen und über eine Sub-Lizenz bei Telekom das Endspiel gegen Serbien übertragen. Am Sonntagnachmittag haben 4,626 Millionen Menschen im ZDF den hochdramatischen 83:77-Sieg gegen Serbien verfolgt. “Spätestens nach dem Viertelfinale hätte man meiner Meinung nach alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um die WM mit diesem großartigen Team ins Programm zu nehmen,” sagte Hoeneß.

Seiner Meinung nach sollten sich die Öffentlich-Rechtlichen nach den Menschen richten und nicht nach ihren eigenen Vorstellungen richten. Zudem richtete er einen Appell an die Fernseh-Verantwortlichen: “Die Highlights wichtiger Sportarten müssen sich die Öffentlich-Rechtlichen sichern. Müssen!”

Auch das Halbfinale gegen die USA (113:111) war ebenfalls an Spannung kaum zu überbieten.”Aber unsere Öffentlich-Rechtlichen übertragen ja lieber, wie ein Schauspieler mit seinem Hund Gassi geht,” wetterte die Bayern-Ikone. “Sie sollten zeigen, was die Zuschauer sehen wollen, und nicht, was sie glauben, produzieren zu müssen. Ich sehe die hunderttausendste Talkshow, aber wenn die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister wird, sehe ich lange nichts,” meinte Hoeneß weiter. Zudem sehe man, dass die Öffentlich-Rechtlichen auf dem falschen Weg seien.