„Drei Viertel der befragten Landwirte gaben an, dass vor allem psychische Herausforderungen in den letzten Jahren mehr geworden sind. Auch bei den körperlichen Belastungen gibt es eine Zunahme, diese liegt allerdings klar unter dem Ausmaß der psychischen. Auffällig ist, dass vor allem Landwirtinnen und Landwirte über 50 Jahre und jene, die angegeben haben, dass sich ihr Gesundheitszustand in den letzten Jahren verschlechtert hat, verstärkt von psychischen Belastungen betroffen sind“, so Thomas Pargfrieder zur aktuellen Market-Umfrage im Auftrag der Hagelversicherung, die Ende Juli durchgeführt wurde und führt weiter aus: „Die größten Sorgen und Bedenken haben die Befragten insbesondere durch preis- und kostengebundene Faktoren.

Nur 17 Prozent gab an, keine psychischen Probleme zu haben

Acht von zehn gaben an, von Sorgen aufgrund steigender Preise für Dünger und Energie sowie höheren Steuern und Abgaben betroffen zu sein. Für ebenso viele stellen Preisstürze für landwirtschaftliche Produkte aber auch Ernteausfälle durch Unwetter, Hagel, Dürre, Frost oder Schädlinge große Bedenken dar. 82 Prozent sind aufgrund dessen zumindest teilweise von psychischen Belastungen betroffen. So gaben davon 45 Prozent an, an Stress durch Ernteausfälle zu leiden. Zukunftsängste (34 Prozent), anhaltende Müdigkeit (32 Prozent) und Schlafstörungen (24 Prozent) zählen ebenfalls dazu. Nur 17 Prozent der Befragten gaben an, keine psychischen Beschwerden zu haben.

Bauern brauchen Hilfe

„Das Leben am Bauernhof wird häufig als romantische Idylle dargestellt. Das entspricht aber selten der Realität. Psychische Beschwerden müssen sichtbar gemacht und klar angesprochen werden, damit die betroffenen Bäuerinnen und Bauern die Unterstützung und den Zugang zu den Präventionsmaßnahmen erhalten, die sie brauchen“, so Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger (ÖVP) zu den Ergebnissen der Studie. Sie fordert, psychosoziale Informations-, Bildungs- und Beratungsangebote für Betroffene.