Der Flughafen Wien sieht dem kommenden Sommer erfreut entgegen. Man erwarte bis zu 7 Millionen Passagiere in den Sommermonaten. Im April war der Airport mit 2,5 Millionen Passagieren fast auf dem Niveau, das er vor der Pandemie erreicht hatte. 

Um dem starken Sommer-Reiseverkehr zu begegnen, erhöht der Flughafen nun sein Personal. „Wir werden rund 1000 zusätzliche Mitarbeiter am Standort für heuer benötigen”, sagte Günther Ofner, einer der Vorstände des Flughafen Wien. Es ist geplant, die Mitarbeiter dauerhaft zu behalten, aber es werden auch einige nur für die Hoch-Saison von Juni bis Oktober geholt. 

Inflation schreckt die Leute nicht vorm Fliegen ab

Der zweite Vorstand des Flughafen Wiens, Julian Jäger, ergänzte: Zwar sind die Ticketpreise um fast 30 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen, aber dies habe sich nicht negativ auf den Flugverkehr ausgewirkt. „Wir beobachten nicht, dass steigende Ticketpreise die Nachfrage dämpfen.“ Angesichts einer wieder rückläufigen Inflation in den kommenden Monaten rechnet Jäger aber auch bei den Ticketpreisen wieder mit einer Abflachung. Die Auslastung an Österreichs größtem Flughafen sei dennoch so hoch wie noch nie. 

Austrian Airlines (AUA) bietet seit April einen neuen Service an. Wenn man im Wiener Stadtgebiet lebt, kann man seine Gepäckstücke bereits am Vortag beziehungsweise einige Stunden vor Abflugzeit ganz bequem von zu Hause abholen lassen, die Kosten betragen hier mindestens 26 Euro. 

Die zwei Vorstände des Flughafen Wien Julian Jäger und Günther Ofner freuen sich auf einen starken Passagier.Ansturm in den SommermonatenAPA/HELMUT FOHRINGER

Flughafen Wien seit heuer CO2-neutral

Die Ticketpreise sollten sich aber auch aufgrund der in Zukunft verpflichtenden Beimengung von alternativen Treibstoffen erhöhen. Ende April hatte sich die EU auf verbindliche Quoten zur Beimischung CO2-armer Treibstoffe (SAF) ab 2025 geeinigt. Bis 2050 soll der verfügbare Kraftstoff einen SAF-Mindestanteil von 70 Prozent enthalten.

Dank der stetigen Erhöhung der Quote alternativer Treibstoffe und der damit einhergehenden Reduktion des CO2-Ausstoßes im Flugverkehr sei auch ein Wachstum weiterhin vertretbar, so Ofner. Der Betrieb am Flughafen Wien könne zudem dank einer Photovoltaik-Anlage mit 55.000 Paneelen seit heuer CO2-neutral geführt werden.

Aufgrund der Photovoltaik-Anlage mit 55.000 Paneelen ist der Flughafen seit heuer CO2-neutralAPA

Ein weiteres Wachstumsprojekt, auf das der Flughafen seit Jahren pocht, ist der Bau der 3. Start- und Landepiste in Schwechat. Dieses Projekt muss aber mindestens bis 2033 warten. Die Entscheidung, ob die zusätzliche Piste kommt oder nicht, wird erst nach 2025 gefällt. Während der Coronazeit wurde zudem der Terminal 2 ausgebaut und auch der Terminal 3 soll bald erweitert werden. Zudem sollen Gastronomie und Geschäfte am Airport deutlich aufgestockt werden. Das erklärte Ziel des Flughafen Wien sei es, zu einem der wenigen „5-Sterne-Airports“ in Europa aufzusteigen.