Laschkarawa war am vergangenen Montag von Gegendemonstranten schwer verprügelt worden, die gegen einen Marsch der sogenannten LGBT-Bewegung protestierten. Der Kameramann erlitt Brüche der Gesichtsknochen.

Mehr als 50 Journalisten und Journalistinnen waren von den Gegendemonstranten physisch attackiert worden. Sie trugen nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) unter anderem Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen und Verätzungen mit Chemikalien davon. RSF warf den georgischen Behörden vor, nicht gegen die Angriffe eingeschritten zu sein und deshalb an den Verletzungen mitschuldig sein.

Schwere Vorwürfe gegen die Regierung

Vertreter unabhängiger georgischer Medien beschuldigten die Regierung von Ministerpräsident Irakli Garibaschwili, zur Gewalt gegen Journalisten anzustiften und solche Gewaltakte sogar selbst zu organisieren.

“Die Regierung ermutigt nicht nur zur Gewalt gegen Journalisten, sie ist Teil dieser Gewalt”, sagte Nodar Meladse, Redaktionsleiter bei TV Pirweli, der Nachrichtenagentur AFP. Die Regierung habe gewalttätige Gruppen zusammengestellt, die unabhängige Medien physisch angriffen. Auch hätten Polizeikräfte wiederholt Journalisten attackiert.

Am vergangenen Montag hatten die Organisatoren einer sogenannten Pride Parade in der Hauptstadt Tiflis den Umzug nach den gewaltsamen Angriffen auf Journalisten wie auch Aktivisten der LGBT-Bewegung abgesagt. Mehrere hundert Gegner der Parade hatten nahe des Parlaments der Kaukasusrepublik versammelt.

Bei den Pride-Umzügen wird rund um den Globus für die Rechte sexueller Minderheiten demonstriert. Die englische Abkürzung LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. (APA)