Der Axel-Springer-Verlag teilt in einer Mail der BILD-Chefredaktion mit, dass ein Drittel der Regionalausgaben eingestellt werden. In Zukunft wird es nurmehr zwölf statt der bestehenden achtzehn Ausgaben geben. Zudem werden bereits zum Jahreswechsel von den aktuell 15 Regionalbüros zehn geschlossen. Der Verlag begründet die Entscheidung damit, dass sich Springer von „Produkten, Projekten und Prozessen, die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich werden können“ trennt.

Stellenabbau im niedrigen dreistelligen Bereich angekündigt

Durch die neue Firmenpolitik fallen Arbeitsplätze im niedrigen dreistelligen Bereich weg, vornehmlich in der Produktion. Das gedruckte Blatt soll sich zudem aus den zuvor online veröffentlichten Artikeln speisen, wobei eine Künstliche Intelligenz das Design des Layouts bestimmen wird. Dementsprechend wird es „die Funktionen der Redaktionsleiter, Blattmacher, Korrektoren, Sekretariate und Foto-Redakteure nicht mehr wie heute geben. Wir müssen uns damit leider auch von Kollegen trennen, die Aufgaben haben, die in der digitalen Welt durch KI ersetzt werden.”

100 Millionen Euro mehr Gewinn: BILD setzt auf Technologie und digitales Management

Die Umstrukturierung soll bereits im juli beginnen und bis Anfang nächsten Jahres beendet sein. Die Maßnahmen sollen in den nächsten drei Jahren 100 Millionen Euro zusätzlichen Gewinn ermöglichen. Um die Pläne umzusetzen bildet Springer ein „Management-Team für digitale Transformation“. Der bisherige Managing Director Sport Nikolaus Glasmacher wird Chief Digital Officer, Managing Director Andreas Conradt fungiert zukünftig zudem als Chief Transformation Officer. Thorsten Wiesner, bisheriger Managing Director Digital, hat seine Funktion beendet und befindet sich „derzeit in Gesprächen für zukünftige Aufgaben.“

Der Deutsche Journalisten-Verband Kritisiert das Vorhaben

Gegen die Pläne von Springer wird auch Kritik laut, so meint Verbandschef Frank Überall: „Wenn Mathias Döpfner die Milchkuh des Konzerns schlachten will, ist das nicht nur unsozial, sondern wirtschaftlich extrem dumm. Weniger Regionalberichterstattung bedeutet weniger Leserservice und damit weniger Leserinnen und Leser.“ Der Deutsche Journalisten-Verband warnt zudem vor einer Anstellung in Redaktionen und fordert, dass den Betroffenen alternative Arbeitsplätze angeboten werden sollen.