Die Debatte um eine mögliche Wiederzulassung von russischen und weißrussischen Sportlern bei internationalen Wettkämpfen reißt nicht ab. Athleten aus Russland und Weißrussland wurden nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine von fast allen Wettbewerben ausgeschlossen. Den ersten Schritt hat der Weltverband im Fechten (FIE) gemacht. Dieser hat am 10. März die Aufhebung des Teilnahmeverbotes der beiden Kriegsnationen an internationalen Bewerben beschlossen.

Doch das passt vielen Sportlern überhaupt nicht. Aus diesem Grund haben über 300 Fechter einen offenen Brief an den Weltverband verfasst. Darin forderten die Athleten den Fecht-Weltverband und das Internationale Olympische Komitee dazu auf, ihre Haltung zu überdenken. Die beschlossene Aufhebung des Teilnahmeverbots russischer und weißrussischer Sportler sei ein “katastrophaler Fehler”, hieß es in dem Schreiben.

Die FIE wird seit 2008 vom russischen Oligarchen Alischer Usmanow geführt, der sein Amt derzeit wegen des Ukraine-Krieges ruhen lassen muss. Das vom ehemaligen Fechter Thomas Bach geleitete IOC berät am (heutigen) Dienstag im Hinblick auf die Sommerspiele 2024 in Paris über sein weiteres Vorgehen in der Russland-Frage. Die Zeichen stehen auf eine Aufhebung der Sanktionen unter gewissen Bedingungen.

Polen gegen Rückkehr von russischen Athleten bei Wettkämpfen

Erst am Montag wurde bekannt, dass unter anderem Polen gegen die Wiederzulassung russischer und weißrussischer Athleten ist (eXXpress berichtete). Das teilte das Außenministerium in Warschau mit. Man sei besorgt darüber, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) seinen gut begründeten Standpunkt revidieren wolle, Sportler aus diesen Ländern nicht zu internationalen Wettkämpfen einzuladen oder zuzulassen. Das Exekutivkomitee tagt dazu am (heutigen) Dienstag.

Demnach soll im Rahmen einer Sitzung in Lausanne (Schweiz) über Eckpunkte entschieden werden, mit denen sichergestellt werden soll, dass die Bedingungen für Starts von russischen und weißrussischen Sportlerinnen und Sportlern eingehalten werden. Auch Estland, Lettland und Litauen haben sich gegen eine Rückkehr von Sportlern aus Russland und Weißrussland ausgesprochen. Dass die Ukraine ebenfalls dagegen ist, muss hier nicht weiter erläutert werden.