Viele Touristen – auch aus Österreich – flüchteten ebenso wie die Marokkaner mitten in der Nacht ins Freie: Häuser schwankten, Mauern stürzten ein, es kam zu Panik-Szenen – das Erdbeben erschütterte mit einer gewaltigen stärke von 6,8 das Land

Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, teilte das Innenministerium des nordwestafrikanischen Landes mit. Zudem seien bisher 153 Verletzte gezählt worden. Unter den Schuttbergen dürften noch weitere Vermisste um ihre Leben kämpfen, von vielen kleineren Städten und Orten fehlen noch sämtliche Informationen.

Wie der geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,8 etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge in einer Tiefe von 18,5 Kilometern. Zunächst war berichtet worden, das Epizentrum hätte nordöstlich von Marrakesch gelegen. Das Geofon des Helmholtz-Zentrums Potsdam gab die Stärke des Bebens mit 6,9 an.

Das Epizentrum des Bebens - nordöstlich von Agadir.

Erste Videos von einstürzenden Häusern

Nach Angaben des örtlichen Beamten seien in der schwer zugänglichen Bergregion auch die meisten Opfer zu beklagen, berichtet die Tagesschau der ARD. “Unsere Nachbarn liegen unter den Trümmern ihrer Häuser und wir versuchen, sie mit den verfügbaren Mitteln zu retten”, berichtet Montasir Itri, ein Bewohner des Bergdorfs Asni unweit des Epizentrums. Die meisten Häuser dort seien beschädigt

In Videos in sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie Häuser teilweise wie Kartenhäuser in sich zusammenbrechen. Mancherorts gibt es regelrechte Trümmerlandschaften, Autos sind unter Steinen begraben. Die Echtheit der Aufnahmen konnte allerdings bislang noch nicht verifiziert werden. Die Krankenhäuser in Marrakesch meldeten einen “massiven Zustrom” von Verletzten. Das Beben war auch in den Küstenstädten Rabat, Casablanca und Essaouira sowie im Nachbarland Algerien zu spüren.

Ein Einwohner von Essaouira, der Küstenstadt am Atlantik, 200 Kilometer westlich vom Marrakesch, sagte: “Es gibt nicht allzu große Schäden, sondern eher Panik. Zum Zeitpunkt des Bebens hörten wir Schreie. Die Menschen sind auf den Plätzen und in den Cafés und ziehen es vor, draußen zu schlafen. Teile von Fassaden sind heruntergestürzt.”

Der eXXpress wird weiter aktuell über diese Erdeben-Situation in Marokko informieren.

Die Menschen flüchteten sofort auf die Straßen.