Erst zwei Jahre  nach den Anschlägen wurden die Protokolle veröffentlicht. Viele Passagen zeichnen die Worte der Überlebenden auf, die ihre Eltern, Partner oder Freunde beruhigen wollten. “Ich wollte dir nur sagen, dass ich okay bin”, sagt ein Mann einer Frau. “Du hättest das sonst bestimmt in den Nachrichten gesehen und gedacht ‘Scheiße!'” Ein paar Seiten später findet sich der Monolog eines Mannes, der auf eine Mobilfunkbox spricht: “Heather, ich bin’s, Papa. Ich weiß nicht, ob du die Nachrichten siehst. Wir hatten eine Explosion (…). Aber ich bin okay, mach dir keine Sorgen. (…) Ich liebe dich, bye.

Hier eine kleine Auswahl der letzten Telefongespräche vom 11. September 2001.

“Richie, Richie, wo bist du? Wenn wir hier nicht rauskommen, müssen wir alle sterben. Der zweite Turm wird auch noch zusammenbrechen… Wir sitzen fest in Treppenhaus B, Turm eins” – Officer M. Simons

“Heather, ich bin’s, dein Vater. Ich weiß nicht, ob du gerade den Fernseher an hast. Wir hatten eine Explosion hier im World Trade Center. Aber ich bin okay. Also mach dir keine Sorgen. Ich ruf dich wieder an. Ich liebe dich, bye.”

“Ja, wir sind im 92. Stock. Wir müssen wissen, ob wir raus sollen. Wir haben die Explosion gehört, wissen aber nicht, in welchem Gebäude.” Officer Brady: “Sehen Sie Rauch?” Anrufer: “Nein, wir riechen nur was. Sollen wir hier bleiben oder raus? Ich warte.” (Gemurmel im Hintergrund) Brady: “Ich würde bleiben, bis ihr was anderes hört.” Anrufer: “Okay, wir werden nicht räumen.”

“Hallo, mein Name ist Christine. Ich bin die stellvetretende Geschäftsführerin von Windows on the World. Niemand sagt uns, was wir tun sollen. Hier ist überall Rauch. Die meisten Leute sind im 106. Stock, der 107. Stock ist voll mit Rauch. Wir müssen dringend wissen, wohin wir mit unseren Gästen und unseren Angestellten gehen sollen.” Officer Maggett: “Wir tun unser Bestes. Wir haben die Feuerwehr alarmiert, und alle versuchen, zu Ihnen raufzukommen. Rufen Sie in zwei oder drei Minuten wieder an. Ich versuche herauszufinden, welchen Weg Sie nehmen sollten.” Christine Olender: “Okay, die Treppenhäuser A, B und C sind voller Rauch. Und es wird immer schlimmer hier oben.”

"Da ist ein großes Loch"

“Sergeant, hier ist Greg von NBC News. Ich suche einen, den wir per Telefon in unsere Sendung zuschalten können. Haben Sie wen?” Sergeant Wozack: “Wissen Sie was, ich kann jetzt nicht.” Anrufer: “Und wann kann jemand?” Wozack: “Wir wissen noch gar nichts. Wir wissen nicht mal genau, was passiert ist. Wir wissen nur, dass da ein großes Loch ist. Ihr wisst doch sowieso mehr als wir.”

“Hier ist wieder Christine von Windows on the World im 106. Stock. Es wird immer schlimmer.” Officer Murray (zu den Leuten im Hintergrund): “Dies ist der vierte Anruf von Windows on the World. Die Lage wird dramatisch schlechter da oben.” Christine Olender: “Wir…wir haben die…Frischluft ist bald zu Ende. Ich übertreibe nicht.” Murray: “Äh, Ma’am, ich weiß, Sie übertreiben nicht. Wir haben viele solcher Anrufe. Und wir schicken die Feuerwehr so schnell wie möglich rauf. Ich hab Sie nicht vergessen, Christine. Vier Anrufe, 75 bis 100 Leute, Windows on the World, 106. Stock.” Olender: “Wie kommen wir an Luft?” Murray: “Die Feuerwehr ?” Olender: “Können wir ein Fenster einschlagen?” Murray: “Tun Sie, was Sie für nötig halten, um Sauerstoff zu bekommen.” Olender: “In Ordnung.” Das war Christine Olenders letzter Anruf. Aus dem Restaurant kam niemand lebend heraus.

“An alle Einheiten. An alle Einheiten der Port Authority auf dem Notkanal der Polizei. World Trade Center zwei ist gerade zusammengebrochen. World Trade Center Gebäude zwei ist gerade zusammengebrochen. (Pause) Stand by. Stand by für Nachrichten aus der Zentrale.”

"Wir müssen die Bank anrufen"

“Hallo.” Officer John Kannuzo: “Hast du das gesehen?” Kim: “Mein Gott, ich war im Supermarkt.” John: “Das World Trade Center ist gerade zusammengekracht, Kim.” Kim: “Ich weiß. Im Supermarkt waren all diese Leute und haben geschrien. Und einer ?” John: “Wir haben auch Leute von uns da. Weiß Gott.” Kim: “O Jesus.” John: “Sie haben auch das Pentagon getroffen.” Kim: “O Gott.” John: “Diese kranken Motherfucker ? Wir werden für eine Weile wohl kein Geld kriegen.” Kim: “Was meinst du damit?” John: “Was ich damit meine? Das Trade Center ist weg, Kim. Da haben sie unsere Gehaltschecks geschrieben.” Kim: “O Gott.” John: “Wir müssen die Bank anrufen wegen unserer Hypothek und solche Sachen.” John Kannuzo, Polizeiposten Newark Airport, im Gespräch mit seiner Frau.