Joe Biden platzt vor Wut: “Ich weiß genau, was ich tue! Ich führe dieses Land und habe es wieder auf Kurs gebracht”, donnert er an einem Pult im Weißen Haus. Blitzschnell ruft der Demokrat eine Pressekonferenz ein, um seinen Ärger Luft zu machen. Klar, er mag alt sein, aber sein Gedächtnis ist top, behauptet er.

Doch die Verteidigungsversuche enden in einem wilden Schlagabtausch mit den Reportern – und liefern weitere Beweise dafür, dass der älteste Präsident der USA aller Zeiten tatsächlich einiges durcheinanderbringt.

Schuld am Ausraster des US-Präsidenten ist der Abschlussbericht des Sonderermittlers Robert Hur zur Dokumentenaffäre, die Biden vor einem Jahr in Bedrängnis brachte.

Biden ein "wohlmeinender, älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis"

Die gute Nachricht für Biden: Hur stellt klar, dass er keine rechtlichen Konsequenzen für die private Aufbewahrung von Regierungsdokumenten nach seiner Zeit als Vizepräsident befürchten muss. Doch der Bericht enthält auf über 300 Seiten eine vernichtende Diagnose: Der mächtigste Mann der Welt wird als verwirrter Greis dargestellt – als “wohlmeinender älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis.”

Nach 15-monatiger Untersuchung mit 173 Befragungen von 147 Zeugen und der Durchsicht von Millionen Dokumenten kommt ein Sonderermittler des Justizministeriums zu dem offiziellen Schluss: Die mentale Fitness des US-Präsidenten lässt stark zu wünschen übrig. Biden selbst musste im vergangenen Oktober zwei Tage lang den Ermittlern Rede und Antwort stehen. Auch lange Gesprächsaufzeichnungen mit seinem Ghostwriter für ein Buch von 2017 wurden ausgewertet – und das Ergebnis ist desaströs.

Ist Joe Biden noch fit genug für sein Amt?