Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko geht auch gegen Oppositionelle im Ausland vor. Der Präsident ließ Ende Mai mit einem Kampfflugzeug eine Ryanair-Passagiermaschine beim Überflug von Athen nach Vilnius über Belarus abfangen und nach der erzwungenen Landung in Minsk einen bekannten Oppositionellen und dessen Freundin festnehmen. Westliche Staaten haben deshalb Sanktionen gegen die Regierung in Minsk erlassen.

Opposition spricht von Wahlbetrug

Im August des Vorjahres wurde Lukaschenko nach offiziellen Angaben wiedergewählt, die Opposition geht von Wahlbetrug aus. Gegen die monatelang anhaltenden Massenproteste ging Lukaschenko mit dem massiven Einsatz von Sicherheitskräften vor, Hunderte Menschen wurden verhaftet.

Lukaschenko hält sich seit fast 27 Jahren an der Macht.APA

Der Druck auf Gegner und Kritiker der weißrussischen Regierung von Präsident Alexander Lukaschenko wächst ständig. Vor wenigen Tagen wurden elf Studenten und eine Lehrkraft zu langen Haftstrafen verurteilt, Büros und Wohnungen von Dutzenden Journalisten durchsucht. Bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Anfang dieser Woche hatte Präsident Lukaschenko angekündigt, alle „erbärmlichen NGOs“ in Belarus zu finden und vor Gericht zu stellen.

Entführte Ryanair-Maschine

Wie eXXpress  berichtete, zwangen die weißrussischen Behörden im Mai eine Ryanair-Passagiermaschine zur Zwischenlandung in Minsk. Internationale Proteste und angedrohte Sanktionen der EU und USA hinderten das Lukaschenko-Regime nicht an der Festnahme eines 26-jährigen Bloggers und seiner Freundin. Doch wer ist der junge Mann, für dessen Festnahme der weißrussische Autokrat Lukaschenko so viele Sanktionen und internationale Konsequenzen riskiert ? Der eXXpress recherchierte die Hintergründe ausführlich: