Das deutsche Bundeskartellamt prüft auf Verdacht, ob Unternehmen die hohe Inflation ausnutzten und es zu illegalen Absprachen und Preissteigerungen kam. „Wir sehen Brachen, wo Preise ganz auffallend gleichförmig nach oben gehen – teils um dieselben Prozentsätze“ sagt Kartellamt-Präsident Andreas Mundt gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dabei nennt Mundt bewusst keine Namen, gibt aber an: „es geht nicht um Tankstellen. Dort haben wir bereits eine umfassende Sektorenuntersuchung durchgeführt und jetzt auch die Raffinerien systematisch unter Beobachtung gestellt.“

Das Verfolgen von Kartellen gestaltet sich immer schwieriger

„Die Kartellverfolgung steht bei uns voll unter Dampf“ – auch wenn es 2022 so wenig Bußgelder wie seit Jahren nicht mehr gab. Ein Grund dafür sind Rückstände, die sich während der Corona-Zeit aufgrund von Behinderungen der Untersuchungen wegen der Covid-Beschränkungen aufgestaut haben.

Aber auch die Kartelle arbeiten immer Verdeckter und verschleiern ihre Machenschaften besser. So sei man schon lange von E-Mails auf sicherere und privatere Kommunikationsmittel umgestiegen. Bei den Ermittlungen baut man daher zukünftig vermehrt auf Interna und das neue Gesetzt zum Schutz von Informanten: „Wir hoffen unter anderem auch auf das Anfang Juli in Kraft tretende Hinweisgeberschutzsystem. Ich denke, dass wir darüber mehr Whistleblower bekommen, die auf Absprachen aufmerksam machen“, hofft Mundt.