Hoch defizitäre Krankenhäuser, Ärzte- und Pflegermangel, Probleme in der Medikamentenversorgung: Gesundheitsminister Karl Lauterbach hätte wahrlich genügend Baustellen zu bearbeiten. Doch jetzt hat er sich auf die Hitze fokussiert. Was mancherorts begrüßt wird, halten andere für den nächsten Rohrkrepierer nach dem Corona-Desaster.

Lauterbach will am Montag einen nationalen Hitzeschutzplan vorstellen. “Hitzeschutz ist Lebensschutz. Alte Menschen, Pflegebedürftige, Vorerkrankte, aber auch Kinder, Schwangere und Menschen, die sich beruflich oder privat viel im Freien aufhalten, sind gefährdet, wenn Hitzewellen über Deutschland rollen”, sagte Lauterbach der “Bild am Sonntag” vorab. Recht viel konkreter wurde es nicht.

Hitzeschutzpläne nach französischem Vorbild

Dass jedes Jahr Tausende Menschen den Hitzetod sterben würden und dies noch nicht einmal registriert sei, müsse aufhören, so der Minister. In Deutschland sterben jährlich 4.500 Personen infolge eines Hitzschlags.

Lauterbach will eine “bundeseinheitliche Empfehlung für Hitzeschutzpläne in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten” heißt es unter anderem in dem Plan. Die Bevölkerung solle künftig stärker vor den Gefahren zunehmender Hitze gewarnt werden. Zurückgreifen will Lauterbach dabei auf das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes. Ein Vorbild für dieses System ist Frankreich, das je nach Außentemperatur seine Maßnahmen bei Hitze staffelt.