Das Verständnis dafür, dass wir alle jetzt im Voraus 183,60 Euro TV-Zwangssteuer zahlen und so dem ORF zu 722 Millionen Euro Jahreseinnahmen verhelfen sollen, wäre eigentlich ohnehin schon längste ausgereizt: Eine grüne Ex-Landespolitikerin bekommt plötzlich einen Top-Job im Gebühren-TV als teuer bezahlte “Klima-Beauftragte”, dann schmückt sich eine Landesstudio-Chefin mit einem falschen Doktor-Titel, und zusätzlich fliegen noch die Traumgagen der ORF-VIPs auf – so kassiert ein Ö3-Moderator 400.000 Euro im Jahr. Für abnehmende Sympathiewerte sorgen dann auch noch anti-israelische Berichte von Korrespondenten sowie ZiB2-Moderatoren, die als Hobby-Kommunikationschefs die Österreicher belehren wollen, warum sie zwangsweise für einen halbstaatlichen Rundfunk bezahlen sollen, den sie eigentlich nicht sehen wollen.

Jetzt zeigt ein neuer Fall ganz gut die aktuelle Situation im ORF, für den wir alle noch 183,60 Euro überweisen müssen: Bei dem bekannten Sendeformat “Im Zentrum” soll es zwischen der bekannten Moderatorin Claudia Reiterer (55) und dem Sendungsverantwortlichen immer wieder zu Debatten gekommen sein, ORF-Insider berichten von “heftigen Streitereien”. Dazu berichtet die Tageszeitung Heute: “Schon vor dem bevorstehenden Abgang des Ressort-Leiters sollen insgesamt vier Redakteure aus dem relativ kleinen Team der Sendung das Weite gesucht haben. Die Redaktion gleiche einer Rumpftruppe.”

Claudia Reiterer hier mit Hofburg-Kandidat Tassilo Wallentin.

Ex-Partner von Reiterer ist der Vorsitzende im ORF-Stiftungsrat

Jetzt sei der ganze Konflikt eskaliert: Der langjährige Leiter der ORF-Talkformate will sich nun überraschend “neu orientieren” und nach vier Jahren als Chef plötzlich eine “neue Herausforderung” suchen. Damit könnte die Produktion von “Im Zentrum” bereits zu Monatsende gefährdet sein.

Übrigens: Der Ex-Grün-Politiker Lothar Lockl, der frühere Lebenspartner von Claudia Reiterer (55), ist der Vorsitzende des ORF-Stiftungsrats.

Diese weitere Streiterei hilft dem ORF in der aktuellen Zwangssteuer-Debatte nicht wirklich: Der Druck auf die Kanzlerpartei ÖVP, diese viel kritisierte ORF-Steuergesetzgebung zurückzunehmen, wächst von Tag zu Tag – so werden vermutlich allein deshalb viele Österreicher die FPÖ wählen, die eine Abschaffung dieser Zwangssteuer für ein Oberlehrer-TV verspricht.

Vor der Trennung 2019: Der Ex-Grün-Politiker Lothar Lockl und Claudia Reiterer.
Belehrte die Österreicher kürzlich auf X (Twitter), warum die ORF-Zwangssteuer doch wichtig sei: ZiB2-Mitarbeiter Armin Wolf.