Im Sommer ist offiziell Schuss! Oliver Glasner und Eintracht Frankfurt gehen ab Sommer getrennte Wege. Das teilte der Verein am Dienstag mit. Schon seit Tagen wurde über das Aus des österreichischen Cheftrainers spekuliert. Nun ist es Gewissheit. Nun kommen immer mehr Details zur Trennung ans Tageslicht. Zwar wurde Glasner menschlich immer sehr geschätzt und genoss aufgrund des Sieges in der Europa League im vergangenen Jahr Heldenstatus.

Doch in den letzten zehn Wochen war die Vereinsführung der Eintracht der Meinung, dass der Österreicher nicht mit der Krise umgehen kann und für die langfristige Vereinsführung der Falsche ist. Das berichtet die “Bild.” Fakt ist: Die Eintracht befindet sich in der Krise. In der Bundesliga ist man seit zehn Spielen sieglos. Insgesamt holte Frankfurt in der Rückrunde lediglich 12 Punkte. Nur die Hertha holte mit elf Zählern weniger. Auch das ist ein Indiz dafür, dass es bei den Frankfurtern nicht läuft. Immerhin hat man den Einzug in das DFB-Pokalfinale erreicht.

Trotzdem wurde kritisiert, dass Glasner zu wenig rotiert habe. So hätten die Stammspieler zu wenig Kraft. Außerdem haben Sportvorstand Krösche und der österreichische Trainer unterschiedliche Ansichten zur Qualität des Kaders. Für Glasner zeichnete sich der Einbruch ab. Letztlich fand er kein Mittel, um die Talfahrt aufzuhalten.

Darüber hinaus wurde Oliver Glasner bei medialen Auftritten immer dünnhäutiger. Die Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Hoffenheim brachte das Fass zum Überlaufen. Glasner verlor völlig die Nerven und brüllte einen Journalisten an.

Der Reporter stellte eine vermeintlich harmlose Frage, ob seine Mannschaft nach den Niederlagen von Bayer Leverkusen und dem FSV Mainz 05 die Möglichkeit auf den Europapokal nicht gesehen hätte. Doch dann redete sich Glasner in Rage: “Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit ‘nicht kapieren’ vorzuwerfen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt, der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche. Der hat teilweise Blut im Urin,” schilderte der Ex-LASK-Trainer bei der Pressekonferenz.

Oliver Glasner gewann mit Frankfurt im vergangenen Jahr die Europa LeagueAPA/AFP/CRISTINA QUICLER

Ein weiterer Kritikpunkt war die fehlende Weiterentwicklung. In den ersten anderthalb Jahren unter Glasner sah das noch anders aus. Mit Frankfurt gewann er die Europa League. Nun hat sich das Blatt gewendet. Man hat sich immerhin darauf verständigt, dass der Salzburger noch am 3. Juni gegen RB Leipzig auf der Bank Platz nimmt. Danach muss sich Frankfurt nach einem neuen Cheftrainer umsehen. Als Kandidaten gelten einerseits Dino Toppmöller. Doch auch Salzburg-Trainer Matthias Jaissle und Sturm-Trainer Christian Ilzer werden gehandelt.