Bislang gab es nur Förderungen für die Entwicklung für Impfstoffe. Erst langsam beginnt die Bundesregierung in Deutschland, Projekte für die Entwicklung von Wirstoffen zu unterstützen. Insgesamt hat man 150 Millionen Euro zugesagt. Für die Branche ist das allerdings zu wenig. Der Chef des Wuppertaler Biotechunternehmens Aicuris Holger Zimmermann meinte im Gespräch mit der Welt am Sonntag, dass dringend mehr Fördergelder benötigt werden.

Bei der Firma Aicuris handelt es sich um eine Ausgründung aus dem Bayer-Konzern. Offenbar ist Aicuris auf der Suche nach einem Wirkstoff fündig geworden. Der Wirkstoff “AIC649” ist zwar eigentlich zur Therapie gegen Hepatitis B vorgesehen. Allerdings hat AIC649 antivirale Wirkungen gegen SARS-Cov-2-Erreger gezeigt. Eine erste Pilotstudie mit 60 Probanden in Deutschland und Südafrika wird bereits durchgeführt. Anfang 2022 sollen dann die ersten Ergebnisse vorliegen.

Wirkstoff soll vor schwerem Verlauf schützen

Bis dahin sollte das Virus zwar zumindest in den Industrienationen eingedämmt sein. Doch laut Zimmermann soll das kein Hindernis sein. Seiner Meinung nach kann es aufgrund der zahlreichen Virus-Varianten einen “großen Bedarf an wirksamen Therapie-Optionen geben.” Der Wirkstoff könnte darüber hinaus für jene Menschen wirksam sein, die sich nicht impfen lassen möchten. Covid-19-Infizierte sollen so vor einem schweren Verlauf der Krankheit geschützt werden. Das Unternehmen wollte ursprünglich schon früher mit der Pilotstudie starten. Allerdings hat es länger als erwartet gedauert, um die Genehmigung der Behörden zu bekommen.