Nach dem ersten Eklat sucht Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) nun das Gespräch. Dass in Österreich, dem Land der Impfmuffel, nun ausgerechnet das heimische Tennis-Ass Dominic Thiem ebenfalls zum Lager der Impfskeptiker gehört, lies zuvor die Wogen hochgehen. Die Causa wurde zum Politikum. Er sei noch nicht geimpft und wolle lieber auf den Totimpfstoff warten, hatte Thiem erklärt. Doch leider wird der Totimpfstoff erst 2022 verfügbar sein.

Unverständnis und scharfe Kritik erntete Thiem für diese Aussagen von Mückstein. Die aktuell verfügbaren Impfstoffe seien alle sicher und in der Zwischenzeit bereits milliardenfach verimpft, unterstricht der Gesundheitsminister. Im Übrigen gebe es “keinen Hinweis, dass er irgendwelche Vorteile gegenüber den jetzigen Impfstoffen hat.” Fazit: “Ich kann nur den Dominic Thiem auffordern, dass er sich impfen lässt.” Auch bei den jüngeren Sportlern gäbe es immerhin Long-Covid, wie etwa bei Eishockey-Talent Marco Rossi.

Scharfe Kritik in sozialen Medien und von der FPÖ

Mückstein erntete für seine Reaktion scharfe Kritik, den sozialen Medien aber auch bei FPÖ-Chef Herbert Kickl, der am Mittwoch erklärte: “Mückstein will jetzt auch Österreichs Tennis-Aushängeschild bevormunden und in die Nadel treiben!” Und: “Es steht dem Gesundheitsminister schlicht nicht zu, hier wie ein Allwissender aufzutreten und Österreichs Tennis-As zu einer Impfung aufzufordern. Das ist letztklassig und perfide!”

Nun lenkt Mückstein ein. Er hat dem Tennis-Superstar mittlerweile einen Brief geschrieben und ein persönliches Gespräch angeboten. Auf Twitter wählte er versöhnliche Worte: “Die Impfung wirkt – das wissen wir”, erklärte er, um aber gleich anzumerken: “Was außerdem klar ist: Die Impfung ist eine höchstpersönliche Entscheidung. Ich wurde gestern in Interviews auf Herrn Thiem angesprochen. Selbstverständlich rate ich ihm, als Arzt & Gesundheitsminister, dass er sich mit einer Impfung gegen das Corona-Virus schützt. Ich habe ihm daher gleich heute in der Früh einen Brief geschrieben, in dem ich ihm ein persönliches Gespräch anbiete, falls er Unsicherheiten aus dem Weg räumen möchte. Damit in dieser Sache miteinander geredet wird & nicht über jemanden.”

Ob Dominic Thiem das Angebot annehmen wird, ist zurzeit noch nicht bekannt.