Ab 12. Juni findet die größte Übung der Nato-Luftwaffe seit Gründung des Bündnisses statt. Bis zu 10.000 Soldaten aus 25 Staaten nehmen mit 230 Flugzeugen bei dem Manöver „Air Defender“ im deutschen Luftraum teil. Allein die USA schickt 100 Kampfjets und Transportmaschinen. Deutschland stellt insgesamt 63 Flugzeuge und selbst Japan entsendet eine Kawasaki C-2.

Hoher Kerosin-Bedarf der Kampfjets

Seit dem russischen Angriffskrieg kommt aber ein elementar wichtiger Aspekt nie zur Sprache: der von Heer und Luftwaffe erzeugte Schmutz. Die vier prominentesten Maschinen, die bei der Militärübung teilnehmen sind mitunter die weltweit größten CO2-Schleudern.

Der auch von der Bundesrepublik bestellte F-35 Kampfjet stößt pro Flugstunde ganze 28 Tonnen Treibhausgase aus. Beinahe doppelt so viel wie das Vorgängermodell F-16, das immerhin bis zu 230 Liter Treibstoff pro Flugminute verfeuert. Auch die europäischen Modelle sind keine Klimaschutz-Modelle: Der Eurofighter hat in der Stunde einen Emissionsausstoß von 11 Tonnen CO2, der etwas ältere Tornado emittiert stündlich sogar 14 Tonnen.

Bei der elf Tage andauernden Übung werden die Kampf- und Tankflugzeuge täglich fünf Stunden in der Luft sein. Das bedeutet eine insgesamte Flugzeit von 55 Stunden. Demnach werden während „Air Defender“ mehr als 222.000 Tonnen an Treibhausgasen in die Luft gepustet – ohne die Anflüge aus den USA und Japan mitgerechnet zu haben. Das entspricht in etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß von 30.000 Österreichern – so viele Einwohner hat etwa Baden bei Wien.

Kampf-Jets werden in der Luft betankt.

Militär ist im Vergleich zu anderen Sektoren Haupt-Verschmutzer

Die Klimabilanz der Bundeswehr ist im Vergleich zur Gesamt-Bilanz der Bundesrepublik besonders verheerend. Während das Umweltbundesamt 2019 einen Rückgang der CO2-Emissionen um 6,3 Prozent verzeichnete, stiegen die Werte der Bundeswehr um knapp 18 Prozent.

Die Vereinigten Staaten stehen noch deutlich schlechter da: Der transatlantische Bündnispartner emittierte 2017 rund 59 Millionen Tonnen CO2. Etwa dreimal so viel wie der gesamte österreichische Verkehrssektor im Jahr 2020.

Somit ist Krieg nicht nur teuer, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein wahrlich schmutziges Geschäft.