Die europäische Gemeinschaftswährung ist zuletzt auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gefallen und lag am Montag zeitweise unter der Marke von 1,13 US-Dollar. Seit Anfang Juni hat der Euro gegenüber dem Dollar damit fast acht Prozent an Wert verloren. Viele Experten glauben, dass der Abwärtstrend noch länger anhalten könnte.

“Während sich die Welt in Richtung Normalisierung der Geldpolitik bewegt, steht die EZB am Ende der Schlange“, urteilt Paul Mackel, Leiter der Währungsstrategie bei HSBC. Er erwartet daher, dass der Euro weiter unter Druck geraten wird.

EZB erwartet keine überschießende Inflation

So bekräftigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag ihre Sichtweise, wonach die höhere Teuerung ein vorübergehendes Phänomen sei und auf die steigenden Energiepreise sowie Angebotsengpässe zurückzuführen sei. Eine Lohn-Preis-Spirale erwartet Lagarde weiterhin nicht in Europa. Sie kann sich auf die weiterhin niedrigen Inflationserwartungen am Markt stützen, die deutlich geringer ausfallen als die Teuerungsrate von 4,1 Prozent im Euroraum im Oktober.