Die Wirtschaft Österreichs wird heuer noch etwas stärker zulegen als im März erwartet. Allerdings dürfte die Freude nur kurz währen, im zweiten Halbjahr wird die Konjunktur erlahmen.

Die Wachstumsaussichten für 2023 sind daher nun deutlich schlechter als noch vor drei Monaten, schreiben die Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS in ihrer heute, Donnerstag, vorgelegten Juni-Prognose. Die Inflation wird hingegen wesentlich höher ausfallen als noch im März erwartet.

Rezessionsangst bleibt trotzdem bestehen

So erwarten Wifo und IHS nun für heuer 4,3/3,8 Prozent BIP-Wachstum, im März waren noch 3,9/3,6 Prozent vorhergesagt. Gut lief es vor allem im ersten Quartal. Dies ist auch auf das Zurückfahren der Corona-Maßnahmen zurückzuführen. Doch dann kamen Krieg und Inflation und für 2023 nahmen die Institute ihre Vorhersagen auf 1,6/1,4 Prozent und damit doch sehr deutlich zurück. Damit könnte eine Rezession abgewendet werden, allerdings hatten verschiedene Insitute ihre Wachstumsprognosen immer wieder nach unten revidiert – wie auch WIFO und IHS.

IHS-Interimschef Klaus Neusser: Auch sein Insitut musste die Erwartungen nach unten korrigieren!IHS

Im März hatten sie noch 2,0/2,3 Prozent Wachstum erwartet. Schlechte Nachrichten gibt es bei der Teuerung: Die Verbraucherpreise dürften nun heuer laut Wifo 7,8 Prozent steigen statt 5,8 Prozent und laut IHS 7,4 Prozent statt 5,5 Prozent. Auch 2023 bleibt die Inflation mit etwa fünf Prozent hoch.