Innenministerin enthüllt: Abschiebungen nach Ruanda kosten je 197.000 Euro
Die britische Regierung hat erstmals eine Kostenaufstellung für den umstrittenen Plan der Abschiebung von Asylbewerbern nach Ruanda veröffentlicht. Demnach wird mit Kosten von 197.000 Euro pro Abschiebung gerechnet. Für die britische Innenministerin spricht trotzdem alles dafür.
Innenministerin Suella Braverman (43) sagte am Montag, diese Kosten müssten den steigenden Ausgaben für die Unterbringung von Asylbewerbern und dem Abschreckungs-Effekt gegenübergestellt werden. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, würden die Kosten für die Unterbringung von Asylbewerbern von derzeit 3,6 Milliarden Pfund auf elf Milliarden Pfund pro Jahr ansteigen.
45.000 Illegale im Vorjahr
Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak will Tausende von Migranten im Rahmen eines im vergangenen Jahr mit Ruanda abgeschlossenen Abkommens abschieben. Dies soll Migranten abschrecken, die in kleinen Booten von Frankreich aus über dem Ärmelkanal nach Großbritannien kommen. Kommenden Donnerstag wird das britische Berufungsgericht über die Rechtmäßigkeit der Abschiebungen urteilen.
Im vergangenen Jahr erreichten rund 45.000 Menschen in kleinen Booten Großbritannien, so viel wie nie zuvor. In diesem Jahr sind bisher über 11.000 Menschen auf diesem Weg illegal in das Vereinigte Königreich eingereist.
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