Die Milliardenpleiten im einstigen Signa-Hochglanzreich von Rene Benko scheinen auch am vermeintlichen Immobilien-Tycoon nicht spurlos vorüberzugehen, geht es nach einem Bericht der “Tiroler Tageszeitung”. Von Benko gibt es derzeit keine Spur. Enge Vertraute, die namentlich allerdings nicht genannt werden, berichten von einem “gebrochenen Mann”. Demnach habe Benko die Bodenhaftung verloren, nachdem er vorerst extremen Erfolg hatte.

Ein “größenwahnsinniger Kauf” sei etwa jener des Chrysler Buildings in New York City gewesen, sagt der namentlich ungenannte Mitarbeiter den “TT”. Und weiter: “Benko glaubte plötzlich, er kenne sich überall aus, er könne alles zu Gold machen.”

Nach dem Einstieg in den Handel und später auch in den Medienbereich (“Kronen Zeitung”, “Kurier”) habe sich der Weg vom Mann mit vermeintlich goldenem Händchen, der einen ultraluxuriösen Lebensstil auf Signa-Kosten pflegte, zum Rekord-Pleitier ergeben: Vom Flugzeug bis zum herrschaftlichen und luxuriösen Anwesen in Sirmione samt Hubschrauberlandeplatz, von den Chalets in Lech bis zur Villa in Igls, Personal inklusive.

Benko hatte "Zügel in der Hand"

Benko dürfte de facto bis zuletzt der Geschäftsführer gewesen sein, auch wenn er das nach außen hin zu verschleiern versuchte. Benko habe “die Zügel in der Hand gehabt” und seine Mitarbeiter und seine Geschäftsführer angewiesen. “Da sollte er sich auch nicht drücken in meinen Augen”, meinte kürzlich Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner.

Größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte

Die Pleiten im Firmen-Konglomerat Benkos sorgen für Passiva im zweistelligen Milliardenbereich. Es handelt sich um die mit Abstand größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.

Die Signa argumentiert gerne damit, dass praktisch die EZB schuld sei an ihrem Zusammenbruch. Das liege an einer Sonderprüfung von Bankkrediten an die Signa und an den raschen Zinserhöhungen. Allerdings folgte die EZB mit ihren Erhöhungen nur bereits vorangegangenen Entwicklungen in den USA.