Im zweiten Halbfinale in der Champions League kam es zum großen Duell der Stadtrivalen. AC Milan forderte Inter Milan. Im “Derby della Madonnina” sollte der Finalist ermittelt werden. Das Rückspiel steigt am 16. Mai erneut im San Siro. Schon jetzt ist fix, dass sich Italiens Fußball nach Jahren mit ausbleibenden Erfolgen wieder über einen Champions-League-Finalisten freuen darf. Vor dem Duell gab es keinen Favoriten. In der Liga liegt Inter auf dem vierten Platz, Milan ist Fünfter.

Inter legte in der 8. Minute vor. Nach einer Ecke war Edin Dzeko zur Stelle und knallte den Ball mit einem sehenswerten Abschluss zum 1:0 in die Maschen. Die perfekte Anfangsphase von Inter fand in der 11. Minute seine Fortsetzung. Dimarco legte auf Mkhitaryan durch, der völlig freistehend bis in den Strafraum kam und dort auf 2:0 stellte.

Milan stand in der Folge sichtlich unter Schock. Hakan Calhanoğlu (16.) donnerte den Ball kurz darauf an die Stange, Mkhitaryan vergab noch in derselben Aktion gegen Milan-Torhüter Mike Maignan.

Auswärtsmannschaft hält Zügel in der Hand

Auch danach hielt die nominelle Auswärtsmannschaft die Zügel fest in der Hand und blieb am Drücker. Milan fand dagegen offensiv nicht statt, wirkte zögerlich und verschlafen. Erst in der 30. Minute traf Davide Calabria bei einem Angriff über die rechte Seite das Außennetz. Glück hatten die “Rossoneri” auch, dass Schiedsrichter Jesús Manzano bei einem Faller von Weltmeister Lautaro Martínez im Strafraum nach einer “On-Field-Review” nicht auf Elfmeter entschied.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hätten beide Mannschaften anschreiben können. Brahim Diaz (49.) sorgte mit einem Weitschuss für die bis dahin beste Chance für Milan, Junior Messias (51.) verpasste eine weitere Gelegenheit für den aktuellen Fünften der Serie A. Auf der anderen Seite fand Džeko (53.) in Maignan seinen Meister. Milan-Regisseur Sandro Tonali (63.) traf die linke Außenstange. Danach flaute der Angriffswirbel wieder etwas ab.

Einen Dauerdruck in der Schlussphase, den es wohl gebraucht hätte, vermochte die Pioli-Truppe auch nicht aufzubauen. Sinnbildlich war der zu zentrale Abschluss von Tommaso Pobega in der 92. Minute. Milan geht daher mit einer 0:2-Hypothek ins Retourmatch. Entschieden ist das Duell freilich noch lange nicht – so wie auch das zweite Champions-League-Semifinale noch offen ist. Real Madrid und Manchester City hatten sich am Dienstag in Madrid mit 1:1 getrennt.