Die Schweizer Quantum-Gruppe will gemeinsam mit der britischen Investmentfirma Centricus die Audi-Tochter Lamborghini übernehmen und bietet dafür 7,5 Milliarden Euro. Quantum-Chef Rea Stark Rajcic hatte vor zwei Jahren mit Anton Piech, dem Sohn des früheren VW-Patriarchen Ferdinand Piech, die neue Sportwagenmarke Piech Automotive gegründet. Bei VW und Tochtergesellschaft Audi soll das Angebot aber auf wenig Interesse stoßen.

Lamborghini als Aushängeschild für saubere Antriebe

Der Branchen- und Wirtschaftszeitung “Automobilwoche” zufolge stellt Quantum den Mitarbeitern von Lamborghini eine Beschäftigungsgarantie von fünf Jahren in Aussicht und will das VW-Führungsteam des italienischen Autobauers übernehmen. Mit Volkswagen wolle man nach dem Kauf der Marke eine strategische Partnerschaft eingehen. Ziel sei es, Lamborghini zu einem Aushängeschild für saubere Antriebe zu machen. Im VW-Stammland Niedersachsen will Quantum ein Advanced Automotive Innovation Center gründen, in dem unter anderem Batterien sowie Batteriezellen entwickelt und produziert werden sollen. Das neue Unternehmen soll nicht nur für Quantum arbeiten.

Anders als sonst bei solchen Absichtserklärungen üblich ist das Schreiben aber nur von Quantum unterschrieben und nicht von beiden Seiten. “Lamborghini steht nicht zum Verkauf”, sagte ein Audi-Sprecher der “Automobilwoche”. “Es gab dazu keine Diskussion.” Konzernchef Herbert Diess hatte im vergangenen Jahr tatsächlich mit einer Trennung von der Marke geliebäugelt. Doch im Dezember blies der Aufsichtsrat die Pläne ab. Lamborghini bleibe Teil des Konzerns, beschloss das Gremium. Vor allem der damalige Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte gegen eine Trennung Front gemacht. Das Thema sei komplett vom Tisch, bekräftigte Audi-Chef Markus Duesmann Mitte April gegenüber der Automobilwoche. Auch ein Teilverkauf stehe nicht zur Diskussion.