Die Olympischen Spiele nahen mit großen Schritten. Damit wachsen aber gleichzeitig auch die Bedenken. Die Omikron-Variante ist im Vormasch. Außerdem verfolgt China bekanntermaßen eine strikte Null-Covid Politik. Der 68 Jahre alte Chef der Internationalen Olympischen Komitees Thomas Bach verwies im Interview mit der “Welt am Sonntag” auf die  die strikten Quarantäne-Bedingungen in China für eine große Anzahl von Menschen, auch wenn es nur eine geringe Anzahl von Infizierten gebe, um so jeden Ausbruch möglichst sofort einzudämmen.

Zuletzt tauchte auch immer wieder Kritik am Vorgehen von Peking auf. Diese Kritik wollte Bach nicht gelten lassen. Ich glaube nicht, dass sich die Bedenken gegen die Herangehensweise insgesamt gerichtet haben, sondern weil die Umsetzung einiger Bestimmungen bei diesen Testwettkämpfen nicht funktioniert hat. Es wurde teilweise übers Ziel hinausgeschossen, und es wurden auch noch nicht alle Protokolle für die Spiele angewandt, sondern strengere Regeln. Das ist von uns adressiert worden. Die kritisierten Maßnahmen werden korrigiert”, erklärte der Sportfunktionär.

Quarantäne in einem angemessenen Hotel

Laut Bach muss niemand, der einen positiven Test abgegeben hat, jedoch asymptomatisch ist in ein Krankenhaus. Stattdessen kann man die Quarantäne in einem angemessenen Hotel absolvieren. Einerseits seien die Maßnahmen zwar strikter als in Tokio – dort lag die Impfrate innerhalb der Olympiablase bei knapp 90 Prozent. Doch der Umgang innerhalb des geschlossenen Zirkels werde diesmal unbeschwerter sein.

Außerdem betonte Bach, dass es die Aufgabe des IOC sei, die Olympischen Spiele zu organisieren und nicht abzusagen. “Wir haben in Tokio gesehen, wie dankbar die Athleten für die Spiele gewesen sind”, sagte Bach. Bisher sei ihm kein Sportler bekannt, der als Ungeimpfter an den Winterspielen teilnehmen wolle.

Auch fingierte Corona-Tests, um Sportler um den Erfolg zu bringen, befürchtet der IOC-Chef nicht. “Das Testsystem funktioniert im Wesentlichen wie schon in Japan, wo es diese Sorge auch gab. Bei positiven Tests gibt es Verifizierungstests, um eine Infektion endgültig und zweifelsfrei festzustellen.” Zugleich würden Vorkehrungen getroffen, damit auch sogenannte “Close Contacts” weiterhin am Training und auch am Wettkampf teilnehmen könnten.