Nach einer Amokfahrt auf der Autobahn A100 mit mehreren Schwerverletzten hat das Berliner Landgericht die weitere Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Weil der Iraker nicht bereit sei, Medikamente zu nehmen, sei “jederzeit zu erwarten, dass er erneut akut psychotisch wird”. Das Gericht verhängte deshalb auch eine fünfjährige Führerscheinsperre.

Aus einem krankhaften Wahn heraus sei es zu den Taten gekommen, begründete die Vorsitzende Richterin die Entscheidung. Von dem Mann, der im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt habe, gehe wegen einer erheblichen Erkrankung weiterhin eine hohe Gefahr für die Allgemeinheit aus.

“Es ging ihm um die Tötung zufälliger Opfer”, hieß es laut „Tag 24“ im Plädoyer des Oberstaatsanwalts. Der Iraker habe “gezielt Jagd auf Motorradfahrer gemacht”. Das sei natürlich als versuchter Mord zu werten. Die Opfer seien zum Teil lebensgefährlich verletzt worden und würden bis heute körperlich und psychisch erheblich an den Folgen leiden.

Gegen eine Unterbringung im Maßregelvollzug

“Es sollten Menschen zu Tode kommen”, hieß es weiter im Urteil. Eine islamistische Motivation sei nicht festgestellt worden. In dem Wahn des Mannes seien allerdings “religiöse und islamistische Elemente enthalten”. Mit dem Urteil folgten die Richter im Wesentlichen den Anträgen des Vertreters der Generalstaatsanwaltschaft. Die Verteidiger hatten sich gegen eine weitere Unterbringung im sogenannten Maßregelvollzug ausgesprochen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.