Empört reagierte die internationale Politik auf den Angriff des Iran mit 300 Raketen und Drohnen gegen Israel. Neben Bundeskanzler Karl Nehammer, der den Militärschlag heftig kritisierte und Israel die Solidarität Österreichs versicherte, meldete sich am Samstagabend auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) via X zu Wort: “Das ist eine neue Eskalationsstufe in einer Situation, die bereits höchst gefährlich ist”, schrieb er und forderte den Iran und dessen Verbündeten auf, “nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen”.

USA: "Unser Engagement für Israel ist unumstößlich"

Der UNO-Sicherheitsrat plant eine Sondersitzung. Per Brief an die maltesische UNO-Botschafterin Vanessa Frazier, deren Land derzeit dem Gremium vorsitzt, habe er um ein entsprechendes Treffen des Sicherheitsrats gebeten, teilte Israels UNO-Botschafter Gilad Erdan mit. Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass Treffen in New York könne noch am Sonntag stattfinden.

“Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich”, schrieb US-Präsident Biden in einem Beitrag auf X. Dazu veröffentlichte er ein Foto von einem Treffen mit seinem Krisenstab im “Situation Room”, dem Einsatzzentrum im Weißen Haus. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken nahmen an der Sitzung teil.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sieht das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage im Nahen Osten. “Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um Maßnahmen zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten”, sagte er  und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

EU-Spitze: "Blutvergießen muss verhindert werden"

Saudi-Arabien brachte unterdessen seine tiefe Sorge über die militärischen Eskalationen in der Region und die schwerwiegenden Folgen zum Ausdruck. In einer vom Außenministerium veröffentlichten Erklärung rief das Königreich alle Parteien dazu auf, äußerste Zurückhaltung zu üben und die Region und ihre Bevölkerung vor der Gefahr eines Krieges zu bewahren.

Auch Ägypten zeigte sich mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel “extrem besorgt” und rief zu äußerster Zurückhaltung auf. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer “gefährlichen Eskalation” zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium mit.

Der EU-Außenbeauftragte Borrell verurteilte den iranischen Angriff auf Israel scharf und sprach von einer “beispiellosen Eskalation”. “Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste”, schrieb Borrell im Onlinedienst X. “Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit”, fügte er hinzu. Ähnlich äußerte sich EU-Ratspräsident Charles Michel. “Es muss alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern. Noch mehr Blutvergießen muss vermieden werden”, sagte er.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte die schweren iranischen Luftangriffe auf israelisches Staatsgebiet “mit aller Schärfe”. Scholz, der sich zur Zeit auf einem dreitägigen China-Besuch befindet, will sich mit den G7-Staaten über eine Reaktion absprechen. “Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand”, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Deutschland stehe eng an der Seite Israels. Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte den iranischen Angriff über den Kurznachrichtendienst X ebenfalls “aufs Allerschärfste”. “Iran & seine Proxies müssen diesen sofort einstellen. Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität”, schrieb sie weiter.