“Die italienischen Behörden werfen der ́Ocean Viking ́ vor, den Anweisungen, unverzüglich und auf direktem Weg zum zugewiesenen sicheren Ort zu fahren, nicht Folge geleistet zu haben. Unsere angebliche Nichteinhaltung bestand in einer kleinen Kursänderung. Diese wurde beschlossen, nachdem wir eine Meldung über 70 Schiffbrüchige erhalten haben, die sich nur 15 Seemeilen entfernt befanden”, teilte “SOS Mediterranee” in einer Presseaussendung am Montag mit.

“Wenn die Einhaltung des internationalen Seerechts ein Verbrechen ist, dann sind wir schuldig”, berichtete die NGO. Sie warf der italienischen Regierung vor,”die Rettungsarbeit, die die europäischen Staaten im zentralen Mittelmeer nicht leisten”, zu kriminalisieren.

Verschärft den Druck auf illegale Migranten: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni

Meloni hatte Gesetze verschärft

Zivile Seenotretter sind der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Mit einem Gesetz hat sie das Vorgehen massiv verschärft. Bei angeblichen Verstößen sieht es Festsetzungen sowie Geldstrafen vor. Hilfsorganisationen kritisieren immer wieder, dass sie an der Rettung von Menschen in Seenot gehindert würden.

155.754 Migranten (Stand 29. Dezember), darunter 17.000 unbegleitete Minderjährige, sind seit Anfang 2023 nach Seefahrten über das Mittelmeer in Süditalien eingetroffen. Das entspricht einem Anstieg von 50 Prozent gegenüber 2022.