In Italien hat die Parlamentswahl begonnen. Seit 7 Uhr sind die rund 61.000 Wahllokale bis 23 Uhr geöffnet. Mit einem Ergebnis wird erst am Montagvormittag gerechnet. Die Mitte-Rechts-Allianz um die Rechtspopulistin Giorgia Meloni führt in den Umfragen. Sie könnte erste Ministerpräsidentin Italiens werden.

Mitte-Rechts-Kräfte treten als Bündnis an

Mitglieder des Bündnisses sind neben Melonis Brüdern Italiens (Fratelli d’Italia/FdI) auch die rechte Lega um Ex-Innenminister Matteo Salvini und die rechtskonservative Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi. Die Mitte-Links-Kräfte treten getrennt an. So gingen die bisher regierenden Sozialdemokraten (Partito Democratico/PD) keine Wahlallianz mit der linkspopulistischen Fünf Sterne-Bewegung ein.

Das Rechts-Bündnis: (Von links) Lega-Chef Matteo Salvini, Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi und die Vorsitzende der Brüder Italiens, Giorgia Meloni, quittieren den Applaus auf der Bühne am 22. September 2022 bei einer gemeinsamen Kundgebung.APA/AFP/Alberto PIZZOLI

Die Italiener wählen mit einem “Rosatellum” genannten Wahlsystem, das dieselben Regeln sowohl für die Abgeordnetenkammer als auch für den Senat vorsieht. Es ist eine Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht. Die Zahl der Parlamentssitze schrumpft dieses Mal infolge einer Verfassungsreform von 945 auf 600. Der Wahlkampf war auch vor diesem Hintergrund härter als zuvor.

Salvini und MeloniAPA/AFP/Alberto PIZZOLI

Salvini: "Je mehr Menschen wählen, desto stärker wird Italien sein"

Lega-Chef Salvini rief bei der Stimmenabgabe in einem Wahllokal seiner Heimatstadt Mailand die Wählerschaft auf, zu den Urnen zu gehen. “Je mehr Menschen zur Wahl gehen, desto mehr Kraft werden das neue Parlament und die neue Regierung haben, um auf die Notfälle zu reagieren, an denen es nicht mangeln wird. Je mehr Menschen wählen, desto stärker wird Italien sein”, sagte Salvini. Er zeigte sich überzeugt, dass seine Lega unter den drei stärksten Parteien abschneiden wird.