Als die Trauminsel Ischia noch ein Geheimtipp war und sich hier Weltstars wie Charlie Chaplin, Clark Gable oder Liz Taylor ungestört bewegen konnten, war die Welt auf der Vulkaninsel im Golf von Neapel noch in Ordnung. Doch seit Erfindung des Massentourismus fallen auch hier jeden Sommer Horden von Touristen ein. Durchaus viele mit gewöhnungsbedürftigem Verhaltensmuster.

Bürgermeister Stany Verde und seinen Insulanern aus dem bekannten Ischia-Ort Forio reicht es jetzt. Sie wollen keine Touristen mehr mit freiem Oberkörper in ihrem Gotteshaus und keine Flip-Flop-Fetischisten mehr auf dem Corso Vittoria Colonna oder der Via Roma. Und selbst das Füßewaschen im öffentlichen Brunnen, das Urlauber so gerne praktizieren,  gehört sich einfach nach Ansicht der Italiener nicht und soll künftig sanktioniert werden.  Der entsprechende Bußgeld-Katalog ist ganz schön happig.

Sollen nur noch mehr Touristen abgehalten werden?

Bis zu 500 Euro sollen bei Verstößen fällig werden. Selbstverständlich werden auch das wilde Campen im historischen Zentrum und der Konsum alkoholischer Getränke im Gemeindegebiet,  insbesondere in der Nähe von Marktflächen, an Schulen, Sportanlagen und Kulturstätten unter Strafe gestellt.

Während es den Bewohnern von Ischia laut Bürgermeister ausschließlich um die Wahrung des Anstandes gehen soll, wittern Kritiker ein ganz anderes Motiv. Durch die Negativ-Werbung mit den hohen Strafen sollen noch mehr Urlauber vom Besuch der Insel abgehalten werden. Ischia fühlt sich selbst längst überrannt.