Es ist eine Geschichte, die ans Herz geht und von unglaublicher menschlicher Größe zeugt: Der Bub einer deutschen Urlauber-Familie wurde am Mittwoch im Garten eines Bauernhofes in der norditalienischen Region Piemont von einer Hornisse gestochen. Das Kind erlitt einen allergischen Schock, jede Hilfe kam für den Buben zu spät. In all ihrer Verzweiflung und Trauer fassten die Eltern dennoch sofort einen Entschluss: Wenn der Tod auch nur irgend einen Sinn ergeben sollte, dann durch gespendete Organe ihres Sohns für todgeweihte Patienten.

Und so kam es: Dem Kind wurden in einem Krankenhaus in Alessandria unmittelbar nach der offiziellen Todeserklärung Organe entnommen. Nur Stunden später wurden diese in italienischen Kliniken transplantiert. Die Nieren des Kindes erhielten eine Frau und ein Mann in Turin, die Leber wurde in einer zwölfstündigen Operation einem erwachsenen Mann aus dem Piemont transplantiert. Beide Lungenflügel wurden einem Kind im Krankenhaus in Padua gespendet.

Ein krankes Kind bekam das Herz des Buben

Das Herz des Buben wurde ebenfalls entnommen und einem schwerkranken Kind in einer Klinik in Bologna transplantiert. Italienische Medien griffen landesweit die Geschichte von dem kleinen Urlauberkind auf, verneigten sich für ihre Landsleute vor dem Buben. Den Eltern zollten sie größten Respekt für diese fast schon übermenschliche Entscheidung.