Wie bereits angekündigt, teilte der IWF am Dienstag die Ergebnisse der neuen Konjunkturprognose mit (eXXpress bereichtete). Die globale Wirtschaft soll dabei 2022 um 4,4 Prozent wachsen – und damit um 0,5 Prozent weniger als bei der vorherigen Prognose im Oktober angenommen.

Die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland in diesem Jahr senkte der IWF auf 3,8 Prozent, um 0,8 Prozentpunkte weniger als noch im Oktober angenommen. Als Grund nannte der IWF vor allem die anhaltenden Unterbrechungen globaler Lieferketten, die die deutsche Wirtschaft besonders treffen.

Wachstumsprognose in den USA um 1,2 Prozent gekappt; 0,8 Prozent in China

Für die USA, die weltgrößte Volkswirtschaft, hat der IWF seine Wachstumsprognose um 1,2 Prozentpunkte auf 4 Prozent gekappt. Laut dem IWF sei vor allem das Scheitern eines billionenschweren Pakets für Investitionen in Sozialleistungen und den Klimaschutz im US-Kongress.

Die Prognose für die zweitgrößte Volkswirtschaft, China, wurde um 0,8 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent gesenkt. Der Grund dafür seien laut dem IWF die Probleme des Immobiliensektors, die Auflagen bei örtlichen Coronalockdowns und eine geringere Kauflust der Verbraucher.

Entspannung im Jahr 2023

Für das Jahr 2022 rechnet der IWF weltweit mit einer deutlich höheren Inflationsrate als noch vor drei Monaten erwartet. In einer am Dienstag vorgestellten Prognose 2022 geht der IWF für die Industriestaaten von einer durchschnittlichen Inflationsrate von 3,9 Prozent aus. Das ist im Vergleich zur vorherigen Prognose vom Oktober eine Erhöhung um 1,6 Prozent. In Entwicklungs- und Schwellenländern soll die Teuerungsrate 2022 sogar durchschnittlich 5,9 Prozent beantragen – ein Plus von einem Prozent.

Erfreulicher wird es im Jahr 2023: Der IWF erwartet dank weniger Unterbrechungen globaler Lieferketten, stabilisierter Energiepreise und einer insgesamt strafferen Geldpolitik deutlich langsamer steigende Preise. In den Industriestaaten soll die Inflation dann nur noch 2,1 Prozent betragen, in den Schwellen- und Entwicklungsländern 4,7 Prozent.