Bei der Verhandlung am Montag am Wiener Landesgericht ging es darum, dass der Bürgermeister von Großkirchheim (Bez. Spittal an der Drau), Peter Suntinger, dem Nachrichtenmagazin “Profil”  im vergangenen Sommer sinngemäß gesagt hatte, dass seine Gemeinde für jeden vorgelegten Wolfskadaver 2500 Euro zahlen werde.

Der Ortsvorsteher musste sich daher wegen Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen verantworten. Er wollte den Jägern “einen Anreiz geben”, da er als Bürgermeister die Tierhalter und Bauern schützen müsse. Ob das Tier vor dem Abschuss ordnungsgemäß vergrämt wurde, sei dabei nicht von Bedeutung, wurde er zitiert. Deshalb wurde er vom Verein gegen Tierfabriken (VgT) angezeigt. Vor Gericht verteidigte Suntinger zunächst die – laut seinen Angaben – einstimmig im Gemeinderat beschlossene Wolf-Abschuss-Prämie. Schließlich akzeptierte er ein diversionelles Angebot des Richters sowie eine Geldstrafe von 2000 Euro.

Die Anzeige gegen ihn wurde zurückgelegt, nachdem Suntinger versprach, sich in Zukunft an die Landesgesetze zu halten, die Strafe und die Verfahrenskosten (150 Euro) binnen zwei Wochen zu zahlen. Der Ortsvorsteher entging somit einer Verurteilung und bleibt unbescholten. Die Entscheidung ist allerdings nicht rechtskräftig.

"Fatale Entwicklung in Österreich"

Im schlimmsten Fall hätten dem Politiker bei einem Schuldspruch bis zu zwei Jahre Haft gedroht, da er laut Anklage mit seiner Prämie zum illegalen Erlegen von nicht per Bescheid zum Abschuss freigegebenen Wölfen aufgerufen hatte. Offiziell seien in Kärnten bisher elf Problemwölfe erlegt worden: „In Wahrheit sind es aber 40 bis 50.“ Man komme „der fatalen Entwicklung in Österreich, wo es mindestens 400 Wölfe gibt“ nämlich nur „mit Maßnahmen“ an: „Wenn wir den Wolf sehen, muss er geschossen werden“, sagte Suntinger. Er sei „grundsätzlich den Gesetzen verpflichtet“, habe aber „die Verpflichtung aufzuzeigen, wenn etwas schief läuft.”

Der Bürgermeister sagte schlussendlich, dass sein Angebot “gesetzeswidrig” war und es ihm “leid tue”. Damit übernahm er die für eine Diversion nötige Verantwortung.