Jagd auf Yachten & Villen der Oligarchen: Warum dieser Plan scheitern wird
Die in Österreich, Monaco, der Schweiz und anderswo residierenden Oligarchen aus Russland sollen nun enteignet werden. Doch in Wahrheit ist das nicht so einfach. Ein bekannter Wiener Top-Anwalt bestreitet gegenüber dem eXXpress, dass solche Vorhaben in Europa gelingen können.
Quer durch Europa beginnen die Behörden Yachten und anderes Hab und Gut russischer Oligarchen zu beschlagnahmen. Auch in Österreich besitzen Angehörige der russischen Oberschicht noble Villen in Döbling, Penthäuser an der Wiener Ringstraße, Chalets in Kitzbühel, Schlösser am Attersee. Hinzu kommen Flugzeuge, Yachten und Firmenanteile in Stiftungen.
Doch in Wahrheit kann man den vermeintlichen oder tatsächlichen Putin-Freunden ihr Hab und Gut nicht ganz einfach so entwenden, wie ein Wiener Top-Anwalt gegenüber dem eXXpress festhält. Das ist nämlich verfassungswidrig und kann daher von den Betroffenen vor Gericht angefochten werden – garantiert mit Erfolg.
Enteignung per Bescheid scheitert vor dem Handelsgericht
Die Regierung könnte zunächst versuchen, vermögende Russen per Bescheid enteignen zu lassen. Nachdem die Polizei den Betroffenen die Besitztümer entwendet hat, wird man von Fall zu Fall überprüfen müssen, ob die eben enteigneten Besitzer ihr Vermögen rechtmäßig erworben haben oder nicht.
Die um ihr Eigentum gebrachten Russen werden aber in der Zwischenzeit nicht untätig bleiben. Sie werden umgehend ihre Anwälte aktivieren. Die Angelegenheit wird vom Finanzamt zum Handelsgericht wandern. Falls man dort – wovon auszugehen ist – zum Schluss kommt, dass alles Eigentum rechtmäßig erworben wurde , muss es den Besitzern umgehend rückerstattet werden. Gut möglich, dass das Gericht für diese Entscheidung ein paar Minuten braucht.
Enteignung per Gesetz scheitert vor dem Verfassungsgerichtshof
Eine andere Möglichkeit werde, per Gesetz alle russischen Oligarchen in Österreich zu enteignen. Das Problem: Dieser Beschluss hält nicht vor dem Verfassungsgerichtshof (VfGH). Es geht nämlich um einen Eingriff in das persönliche Eigentumsrecht, und das hat Verfassungsrang. Es müsste an der Enteignung schon von massives öffentliches Interesse bestehen – etwa bei Strommasten und ähnlichem – damit ein solcher Eingriff rechtens ist. Doch davon ist bei Yachten und Villen nicht auszugehen.
Dieses Problem stellt sich übrigens nicht nur in Österreich, sondern auch in sämtlichen anderen europäischen Staaten, ob nun in der Schweiz, in Monaco, Frankreich oder im Vereinigten Königreich.
Die Enteignung russischer Oligarchen tut Putin nicht unbedingt weh
Somit dürfte die Republik mit der Enteignung russischer Staatsbürger in Österreich nicht sehr weit kommen. Einige Russland-Kenner bezweifeln im Übrigen auch an deren Sinnhaftigkeit. Zum einen sind manche Oligarchen nicht in den Putin-Jahren reich geworden, sondern schon zuvor in den 1990er Jahren. Selbst jene, die erst in den vergangenen 20 Jahren ihr Vermögen aufgebaut haben, gehören nicht zwingend zu Putins engstem Freundeskreis. Insofern darf bezweifelt werden, dass diese Enteignung dem russischen Präsidenten selbst überhaupt weh tun. Einige russische Multi-Millionäre haben ihr Vermögen durch harte Arbeit, schlaues Investment und originelle Geschäftsideen erwirtschaftet. Es ist nicht ohne weiteres einzusehen, dass man sie dafür bestrafen soll.
Kommentare
Es ist halt sehr scheinheilig, jetzt jene zu verurteilen die man bisher hofiert hat und deren Milliarden höchst willkommen waren. Es kann aber auch Dummheit sein, wenn jemand geglaubt hat, dass diese Oligarchen ihr riesiges Vermögen ganz legal erworben haben, diese waren halt zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben ihre Netzwerke genutzt. In etwas bescheideneren Ausmaß gibt es da auch hierzulande, man muss nur einer der Ersten sein, der über öffentliche Investitionen oder geplante Umwidmungen informiert ist, ein paar Millionen sind da schon auch zu machen.
Wenn bereits vor dem Ankauf von Villen, Grund und Boden bereits geprüft wurde ob alles rechtsmäßig ablauft dann erübrigt sich jetzt das Prozedere.
Waren aber Tür und Tore offen für russische Oligarchen oder deren Strohmänner wird das rechtlich schwierig diese jetzt zu enteignen.
Vermutlich werden es in Zukunft die Chinesen sein, die sich unsere Heimat Stück für Stück aneignen werden.
Das sind die Schattenseiten der Globalisierung und der offenen Grenzen. Unternehmen flüchten in Billiglohnländer während die Politik neue Steuern und Abgaben beschließt.
Vor unseren Augen teilen sich die Großmächte die Erde auf, ist Europa dabei?
1. Es gibt in Russland keinen Oligarchen, der nicht mit Putin gut befreundet ist. Sonst wäre er die längste Zeit Oligarch gewesen, wie viele Beispiele von Chodorkowski und Beresowski angefangen zeigen. Viele Milliardäre haben ihr Vermögen wieder verloren, weil sie sich mit Putin anzulegen wagten. 2. Es gibt keinen wirklichen Superreichen in Russland, der durch harte Arbeit, schlaues Investment und gute Geschäftsideen reich geworden ist; woher der Autor das hat, ist mir rätselhaft. Mit Tricks und Bestechung wurde bei den Privatisierungen in den 1990er Jahren Volksvermögen in privates Vermögen verwandelt, die schier unerschöpflichen Bodenschätze des Landes werden seitdem von einem kleinen Kreis von Kleptomanen zu Geld gemacht, wer eine Lizenz für ein neues Geschäftsfeld brauchte, etwa Mobilfunklizenzen, bekam die nur, wenn er die Machthaber mit beteiligte etc. Russland ist zu einem reinen Mafiastaat verkommen, das ist ein Faktum. Hier eine Realität herbeizufantasieren, die es einfach nicht gibt, ist absurd.
Ja, eine ziemlich eigenartige Rechtfertigung des Artikelschreibers!
Das kann ja alles stimmen. Aber Österreich ist doch ein Rechtsstaat. Darf der so einfach Privateigentum beschlagnahmen nur weil die Besitzer Bürger eines Staates sind gegen den Sanktionen laufen? Öffnet das nicht Tür und Tor für andere vielleicht willkürliche Enteignungen?
bei allem unrecht rundum solle man hierzulande sehr genau darauf achten, das das recht auch recht bleibt. die treibjagd auf russischstämmige privatpersonen hat aufzuhören, ein klares statement der politik wäre angesagt.
Was soll der lustige Vergleich mit Strommasten? Als ob der Weltfrieden bzw. Atomweltkrieg weniger wichtig wäre als ein Strommasten? Enttäuschender Artikel.
Warum nicht vorübergehend – bis zu einem Frieden in der Ukraine – mal kein Visum für die Oligarchen? Das muss ja möglich sein, ohne Gesetze zu brechen. Oder brauchen die gar keines?
Der ganze Aktionismus der Deutschen und Österreicher zeigt nur eins, sie wollen ihr Gewissen rein waschen. Man hätte die schlimmen Dinge die jetzt passieren vermutlich im Vorfeld abwenden können, wenn man wirklich gewollt hätte….Es wollte aber keiner, Augen zu und solange die wirtschaftlichen Interessen gewahrt werden und die Kasse klingelt, ist anderes Unrecht legitim. Europa hat genug Beispiele dafür… Nicht nur Putin allein ist das Problem auch der Westen im Schlepptau einiger Eminenzen ist Teil der aktuellen Situation.
Keine Gegenstimme zur Enteignung von Oligarchen?
Wie schnell die lachhaften “Europäischen Werte” ohne jede Diskussion oder Debatte über Bord geworfen werden, sieht man in diesen Tagen.
Ich wäre das erste Mal dafür, dass sich der Verfassungsgerichtshof für diese Fälle als nicht zuständig erklärt. Es wird oft das Recht gebogen, warum auch nicht diesmal?
Es ist unglaublich was da abgeht, was hat das noch mit Rechtsstaat zu tun? Hier werden Menschen einteignet nur wegen ihrer Herkunft??? Seit Jahren hören wir, dass die Herkunft keine Rolle spiele, aber anscheinend spielt das plötzlich keine Rolle mehr, wenn es sich um Russen handelt! Es ist eine Unverschämtheit wie verkommen diese Regierung ist! Sie erinnert an dunkle Zeiten, da wurde auch eine bestimmte Menschengruppe vernadert und enteignet, so hat es damals auch angefangen…
Bin da ganz bei Ihnen! Und Putin wird das alles egal sein! Der geht über Leichen! Auch über die seines eigenen Volkes!
Ja, genau – Enteignen! Warum sollte man nicht einfach mal ein paar “superreiche Ausländer” enteignen? Sind zwar Privatpersonen und wahrscheinlich garnicht an den Kriegshandlungen beteiligt. Nächstes sollten wir dann, weil wir ja dann vlt schon ein Enteignungsgesetzt haben, auch die Österreicher enteignen.. als Solitarität – um den verschwenderischen Haushalt zu bezahlen? Jaaaa super!
Weil liebe Österreicher.. wenn man mal damit anfängt mit Enteignungen, dann fängts eben an und hört so schnell nicht wieder auf.
So ist es! Volle Zustimmung!
Wenn andere Gesetze und Menschenrechte locker verletzen können, dann soll unsere Demokratie, damit sie nicht zur Farce wird, auch die anderen so behandeln. 90 % der Oligarchen sind enge Freunde zu Putin. Oder glaubt etwa jemand, dass Putin auf Vermögen westlicher Staaten Rücksicht nimmt? Ach ja, wir haben ja den Verfassungsgerichtshof, der streng nach Menschenrechte agiert. In “MIAMI” sagte eine afroamerikanische Richterin zum Angeklagten folgende Worte: “Sie Chamber, haben das Menschenrecht auf Leben der Frau … und ihren beiden Töchtern genommen”. Sie Angeklagter haben ihr eigenes Menschenrecht verwirkt, ich verurteile sie zum Tode”. Nimmst du mir eines der Menschenrechte, verwirkst du deines automatisch. Also, alles Vermögen dieser einkassieren und für den Wiederaufbau in der Ukraine dazu verwenden. Oder soll Österreich den Wiederaufbau finanzieren, damit russische Baufirmen daran verdienen. Wir, mit unseren ach so wichtigen Demokratie, sehen tagein tagaus, wie zahn- und hilflos zum Schutze der Bürger diese ist und jeder Gauner, jeder Verbrecher hat schon mehr Menschenrechte als ein unbescholtener Bürger. Wer kümmert sich um Waffengesetze ? Die, die Überfälle, Gewaltverbrechen verüben sicher nicht. In Amerika, da wird jede Gesetzesübertretung gesondert bestraft und dem Straufausmaß einzeln hinzugerechnet. Da bekommt ein verurteilter Mörder für jeden Mord an einer Person, samt eventueller Vergewaltigung uvm. lebenslänglich. In Österreich, mit der Demokratie und dem sozialdemokratischen Rechtsstaat bekommst für mehrere Morde “RABATTE” eingeräumt. Lebenslänglich weiß jeder, endet spätestens nach 25 Jahren. Der, der den 74-jährigen Juwelier ermordet hat, geht zum 35. Geburtstag frei. Versetzt euch mal in die Lage, es würde euren Opa betroffen haben. Ach ja, stimmt, das wäre ja ganz was anderes, bei einem Fremden ist die Trauer und Anteilnahme nicht so intensiv. Für vorsätzlichen MORD muss es lebenslänglich d.h. mindestens 50 Jahre Häfn geben. Aber unsere Justizministerin habt kein Interesse härtere Strafen ins Gesetz aufzunehmen. Im Gegenteil, die amtierende Alma Zadic will eher die Strafen senken. Was für eine Horrovorstellung. Es wundert daher auch niemanden mehr, dass die Gewalt explodiert und der Gefängnisaufenthalt einem Urlaub entspricht mit dem einzigen Unterschied, du brauchst keinen Tag dafür was zahlen und bekommst alles, was du willst. Schaut mal die Sendung “Die härsten Gefängnisse auf dieser Welt”, dann siehst, welchen Luxus die in Bulgarien, Rumänien vorfinden. Nicht einmal einen “HUND” würdest so einsperren. Dort macht Strafe Sinn und schreckt vor weiteren Straftaten sicherlich ab.
Es ist nicht zielfuehrend hass auf russ staatsbuerger auszudehnen.
Man wundert sich, jeder weiss, wenn es brenzlig ist, deeskalierung ist groesste hilfe. Verhandlungen detto.
Mit den ewigen unklugen sanktionen, mordaufruf, mobben v sportlern etc ist dem frieden nicht dienlich.
Unsere regierung, eine van der leyen etc sind mehr als ungeschickt.
Tragisch, hier waere umsicht, klugheit, diplomatie gefragt, aber wer soll das sein. Altpolitiker, andere ungeeignet. Man braucht ja nur tvdiskussionen sehen.
Ein Ausweg wäre mE, dass der Nationalrat einfach mit 2/3 Mehrheit ein Verfassungsgesetz zur Enteignung der Oligarchen beschließt oder zur not wäre das mit einer Volksabstimmung zu erreichen oder man Verordnet es auf EU-Ebene! Freilich wäre das ein nie da gewesener Schritt und auf die schnelle schwer umsetzbar, aber rechtlich möglich wäre die Enteignung der Oligarchen mE wohl schon!
Dumme Idee “Hr. Magister”. Selbiges Gesetz wäre auf die Österreicher dann auch anwendbar…………
Guten Morgen,
und was kommt danach? Zuerst wird gehandelt, Mist gebaut und danach kommt ein Gesetz um den Mist, als “berechtigt”, “notwendigen”, guten Dünger zu verkaufen. Es wird sowieso schon alles zurecht geschnitten, so wie es den Damen und Herren gerade paßt. Wenn Un-recht zu Recht wird….
die Corona-Politik sollte uns eine Lehre sein.
Die Damen und Herren sollen lieber mal ihr Hirn einschalten.
aber solche Gesetze könnten dann auch bei anderen Zielgruppen greifen. Am Ende wird vielleicht der eigene Bürger enteignet, nur weil er nicht regierungstreu ist.
Wie üblich wird es auch in diesem Kriegsfalle nur die Kleinen treffen, das angehäufte Vermögen der übermäßig G`stopften wird bestimmt durch irgendwelche Winkeladvokaten gerettet und nachhaltig gesichert werden. Warum kann man diese vielen Milliardenwerte von sogenannten Oligarchen nicht für den Wiederaufbau oder zumindest zur Begleichung der durch die Fluchtbewegungen in den diversen Ländern entstehenden Kosten verwenden? Das ist natürlich sofort ein Problem und rechtlich nicht durchsetzbar, komischerweise wird es aber nie als Problem thematisiert, wenn regelmäßig und konsequent der Steuerzahler zur Finanzierung aller Wahnsinnigkeiten dieser Welt herangezogen wird.
Ach was !??? Enteignung ist verfassungswidrig – der VfgH wird das verhindern ???? Die Regierung wird bedenken, dass…. !????????????
Ehrlich jetzt ?? Konnte man denn i.d.letzten 2 Jahren von diesen Gremien erwarten, dass sie etwas FÜR Bürger , FÜR verfass.mäßige Rechte tut ? Etwa wie Lockdown, Maskenpflicht, Impfpflicht ??? Also, ich weiß nicht… 🙁 🙁
…und die Republik (Steuerzahler) wird dann wohl auch für die Gerichtsverfahren usw. aufkommen müssen.
Somit wären wir bei…. für den Blödsinn (ich find´s kriminell) was die Reg. macht, müssen die Steuerzahler büßen.
Nur ein Gedanke: Wenn eine Straße oder dergleichen gebaut werden soll und ein Grundeigentümer sein Grundstück nicht verkaufen möchte, wird er im öffentlichen Interesse enteignet…
Wie kann man auf die Idee kommen diesen Leuten ihr Hab und Gut staatlich verordnet zu “STEHLEN”?
In welcher Welt werde ich neuerdings täglich wach?
Nächstens wird man noch Loriots Kosakenzipfel politisch korrekt in Husarenzipfel umbenenen.
Und als nächstes sind dann wir dran …