Mark S. wurde vorzeitig aus der Haft entlassen. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft München I der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage Der Sportmediziner aus Erfurt war im Jänner 2021 zu einer Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Er betrieb jahreslanges Blutdoping – auch an österreichischen Sportlern! Zudem erhielt er ein Berufsverbot für drei Jahre.

“Der Verurteilte ist zum 16. Mai 2022 bedingt entlassen worden. Er steht für drei Jahre unter Bewährung, danach kann und wird die Strafe erlassen werden, falls alle Auflagen und Weisungen erfüllt wurden und keine neuen Straftaten vorliegen”, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Da S. unter Anrechnung der Untersuchungshaft zwei Drittel der Strafe verbüßt hat, wurde ihm nun die verbliebene Haftzeit erlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Jahrelang Doping-Netzwerk aufgebaut

S. baute sich über Jahre ein Doping-Netzwerk auf. Athleten verschiedener Länder und Sportarten griffen darauf zurück. Doch 2019 wurde das Vorgehen öffentlich, und zwar nach Razzien im Rahmen der “Operation Aderlass” in Erfurt während der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld. Damals zog man aus diesem Vorfall die Konsequenzen. So wurden die Dopingtestzeiten vor den Rennen adaptiert. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit der Sport-mit den Polizeibehörden einzelner Länder sowie Europol verstärkt.

Unter den involvierten Sportlern fanden sich zahlreiche Österreicher. Vor einem Rennen in Seefeld wurde ÖSV-Langläufer Max Hauke auf frischer Tat ertappt und beim Blutdoping überrascht. Wie seine Kollegen Dominik Baldauf und Johannes Dürr wurde der Steirer gesperrt und darüber hinaus wegen Sportbetrugs zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt. Der ehemalige Radprofi Georg Preidler zeigte sich selbst an. Allerdings legte er gegen das Gerichtsurteil Berufung ein.