Dabei hätte das Spiel aus Salzburger Sicht so gut begonnen können. Adeyemi tankte sich auf der linken Seite durch, doch Cataldo brachte seinen Querpass nicht im Tor unter. “Heute war natürlich im Nachhinein schon ein Klassenunterschied zu sehen, aber du weißt es vorher nicht. Wir hatten in der Anfangsphase diese Situation, die Salzburg wirklich einen Dosenöffner hätte geben können. Wir hatten dann aber schon mehr Griffigkeit, mehr Torchancen, ein bisschen Spielglück auch. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen: Salzburg wusste nicht mehr, sollen sie jetzt verteidigen oder attackieren. Diese Räume haben wir dann gut genutzt. Aufgrund der Wichtigkeit des Spiels haben wir in der zweiten Hälfte auch nicht aufgehört. Die Spielfreude war schon da,” meinte Bayern-Star Thomas Müller nach dem 7:1 Erfolg.

Enttäuschung bei Matthias Jaissle

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle hätte sich diesen Abend definitiv anders vorgestellt: “Es war ein extrem bitterer Abend, da lief einiges gegen uns. Wir haben es nicht geschafft, die Tugenden auf den Platz zu bringen, die uns noch im Hinspiel ausgezeichnet haben. Da sind wir dann nicht die einzige Mannschaft, die unter die Räder kommt. Man muss den Münchnern auch ein Lob aussprechen, sie haben die Räume gut besetzt. Wir waren nicht auf dem Level wie im Hinspiel,” sagte der Deutsche.

Fakt ist allerdings, dass die Bullen in den vergangenen Tagen mit zahlreichen Corona-Fällen zu kämpfen hatten. “Wir hatten keine einfache Vorbereitung auf das Spiel. Wir haben immer gesagt, dass das nicht als Ausrede gilt, aber man hat gesehen, dass der eine oder andere Spieler nicht auf 100 Prozent war. Es schmerzt, sich so aus der Champions League zu verabschieden. Aber ich möchte die Chance nutzen, der Truppe insgesamt nochmal ein Lob auszusprechen. Wir haben etwas Historisches erreicht mit dem Einzug ins Achtelfinale, das darf man auch nicht vergessen.”

Für Rasmus Kristensen war der Klassenunterschied ebenfalls markant: “Es war ganz einfach zu sehen: Das war heute ein Gegner auf einem anderen Niveau. Wir hatten Chancen in der Anfangsphase vom Spiel, aber wenn du diese Chancen nicht machst, wird es schwierig. Wir haben alles gegeben, aber es war nicht genug. Wir müssen ehrlich sein, es war über zwei Spiele sehr verdient, dass Bayern weitergekommen ist. Es hat nichts zu tun mit Haltung, es hat nichts zu tun mit Fokus, mit taktischen Dinge. Heute waren wir schlecht auf allen elf Positionen, dann wird es schwierig hier in der Allianz Arena.”

Einen gebrauchten Abend erlebte Philipp Köhn im Tor der Salzburger: “Die Enttäuschung ist jetzt sehr groß. Wir versuchen, das jetzt zu verdauen. Der Start war nicht ideal. Zwei Elfmeter zum Start sind äußerst bitter. Ich denke, wir können trotzdem stolz sein auf unsere Leistungen in der Champions League in der ganzen Saison. Ich weiß nicht, ob das Ergebnis in der Höhe verdienst ist. Wir sind trotzdem stolz auf das, was wir in dieser Saison erreicht haben. Wir schauen jetzt nach vorne, auf Meisterschaft und Cup – darauf müssen wir uns konzentrieren.”