Sparkling Tea ist einerseits dem Sekt oder Champagner sehr ähnlich, aber zugleich etwas ganz anderes. Sekt ist anregend, die Bläschen sind belebend und prickeln auf der Zunge. Sparkling Tea wirkt hingegen eher entspannend und meditativ, man fühlt sich recht “aufmerksam”. Seine saftige Textur ist saftig, aber nicht süß.

"Sparkling Tea ist entspannend, er beruhigt und reduziert den Alltagsstress. Es ist wie Meditation in einem Glas."

Es gibt eine Reihe von qualitativ hochwertigen, kohlensäureversetzten Sparkling Teas, von grünem, weißem oder schwarzem Tee mit Kohlensäure bis hin zu einem prickelnden Tee mit Earl-Grey-Note. Denken Sie aber nicht, dass es sich beim Sparkling Tea bloß um Eistee mit Bläschen oder eine Teekanne ausgekühlter Tee handelt: Er hat die Konsistenz und Frische eines Schaumweins und schmeckt auch relativ trocken. Er ist ebenfalls trinkanimierend und erfrischend. Ich verkostete neulich die Van Nahmen Juicy Tea – eine köstliche Sparkling Bio-Tee, der mit Tee-Sommeliers entwickelt wurde. Mein Favorit war der Weiße Tee mit Vanille und Quitte; sehr dezent, feine Struktur, saftig, jedoch erfrischend und lebendig im Nachhall. Es war mein Begleiter zu Meeresfrüchten, und hat hervorragend harmoniert.

Sie fragen sich vielleicht, warum ich heute über einen Sparkling Tea schreibe? Meine Suche nach köstlichen alkoholfreien Getränken begann im vergangenen Sommer als persönliches Ziel: Ich hatte mir vorgenommen, 100 Tage lang keinen Alkohol zu trinken, aber trotzdem an Feiern und geselligen Treffen mit Freunden teilzunehmen. So eine lange Pause und so viel Abstand habe ich mir seit über 25 Jahren nicht gemacht: Im Oktober 1997 fing ich an, mich nebenberuflich mit Wein zu beschäftigen. Ich dachte, es würde mir Spaß machen, die verschiedenen Rebsorten, Weinregionen und Geschmacksrichtungen kennen zu lernen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich 26 Jahre später noch in diesem wunderbaren Beruf tätig sein könnte. In diesem Vierteljahrhundert habe ich immer wieder Weine verkostet, und auch wenn ich gelegentlich einen Monat im Jahr eine Weinpause einlegte, wie z. B. im >>Dry January<<, hatte ich immer Flaschen vom Wein um mich herum. Ich wollte Abstand nehmen und eine lange Pause gönnen, und zudem wollte ich sehen, ob ich die Sensibilität meiner präfrontalen Lappen verbessern könnte, und noch mehr Geruchssinn aus einem Wein erkennen und genießen könnte. Zusätzlich habe ich meine tägliche Dosis Zink erhöht, das ebenfalls die Geruchswahrnehmung verbessern soll. Ich habe mich schon immer für einen ziemlich genauen Weinverkoster gehalten, der Weine bei Blindverkostungen recht leicht identifizieren kann, aber als Weinprofi will man stets verbessern! Also begann ich meine 100-Tage-Challenge und erreichte diesen monumentalen Tag in dieser Woche. Die Ergebnisse waren erstaunlich: Mein Geruchssinn ist so gut wie nie zuvor!

Nach 100 Tagen ohne Alkohol hatte der Wein ein viel, viel besseres Aromaprofil! Großer Wein roch noch größer.

Ich habe festgestellt, dass die komplexen Aromen eines guten Weins am meisten davon profitieren, da sich die Geschmacksschichten meiner subjektiven Meinung nach in einem Porträt der schönen Kunst ausdrücken. Die Wertschätzung von komplexen Komponenten und Aromen steigt um das 100-fache. Überlegen Sie sich, einen >>SOBER OKTOBER<< auszuprobieren: 4 Wochen in diesem Monat ohne Alkohol, um den Geschmacksknospen eine Pause zu gönnen, damit Ihre Weine in der Weihnachtszeit besser riechen und schmecken.

Haftungsausschluss: Meine Empfehlungen beruhen ausschließlich auf meinen eigenen Vorlieben und meiner langjährigen Verkostungserfahrung. Ich kaufe alle in dieser Kolumne vorgestellten Flaschen und stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zum Hersteller oder Importeur.

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Flaschenabbildung: Sparkling Juicy Tea Weißer Tee-Tahiti Vanille-Quitte (BIO)

Als Apéritif zu Fisch, Fleisch und kräftigem Käse. Gut gekühlt genießen! Bezugsquelle: WEIN & CO, www.vannahmen.de