Die Wiener Austria musste sich am Donnerstag im Hinspiel der Playoffs der Europa League gegen Fenerbahce Istanbul mit 0:2 geschlagen geben. Doch nach dem Spiel kam es bei den Fanlagern zu brutalen Auseinandersetzungen. Zur Schlägerei kam es nach Schlusspfiff in Wien – Favoriten.

Die Polizei gab bekannt, dass es insgesamt 253 Anzeigen nach dem Strafgesetzbuch gegeben hat. Die Polizei in Wien teilte nach einer vorläufigen Bilanz mit, dass eine Person wegen Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen wurde. Auch am Reumannplatz soll es gegen 0.45 Uhr zu gewalttätigen Außeinandersetzungen zwischen den Fan-Gruppierungen gekommen sein.

So sollen gemäß derzeitigem Ermittlungsstand etwa 30 Austria-Anhänger mit Holz- und Eisenstangen sowie Sesseln rund 50 Fenerbahce-Fans attackiert haben. In weiterer Folge ist es laut den Behörden zu einem Gegenangriff gekommen. Die Wiener Polizei beendete die Konfliktsituation mit dem “mehrfachen” Einsatz von Pfefferspray.

Insgesamt wurden laut einer Mitteilung 80 Fans (24 der Austria, 56 von Fenerbahce) wegen “des Verdachts des versuchten Raufhandels, der versuchten Körperverletzung, sowie Körperverletzung und der versuchten schweren Körperverletzung zur Anzeige gebracht”. Darüber hinaus gab es zwei Verletzte. “Alle anderen Beteiligten hatten laut deren Angaben Vorverletzungen oder auch allergische Reaktionen”, hieß es weiter.

Schon während des Spiels ist es zu unschönen Szenen gekommen. Fenerbahce-Torhüter Altay Bayindir wurde von einem Austria-Fan mit einem Wurfgeschoss getroffen. Die Polizei hat bereits angekündigt, “Anzeige wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung gegen Unbekannt” zu erstatten. Dieser Vorfall dürfte allerdings auch ein Nachspiel für die Veilchen haben. Die Video-Aufzeichnungen werden laut Angaben der Austria derzeit durchgeführt.

Sobald der Täter identifiziert ist, werde man “ein Hausverbot verhängen und bei der Bundesliga ein bundesweites Stadionverbot beantragen”, schrieb der Klub in einer offiziellen Stellungnahme. Austria-Präsident Gerhard Krisch entschuldigte sich daraufhin beim Torhüter von Fenerbahce Istanbul. “Der Wurf von Gegenständen auf das Spielfeld ist ein unentschuldbares Fehlverhalten, das wir als Verein ebenso nicht tolerieren werden”, sagte er. “Die Vorkommnisse im und rund um das Stadion werden im Moment intern und mit allen involvierten externen Partnern aufgearbeitet.”

Auch Manfred Schmid fand nach diesen Szenen klare Worte: “Das ist einer Austria nicht würdig,” meinte der Austria-Trainer im ORF-Interview nach dem Spiel.