
"Jetzt erst recht": 30.000 bei Pride-Fest in Ungarn
Unter dem Motto “Hole Dir Deine Zukunft zurück” sind am Samstag nach Angaben der Organisatoren 30.000 Menschen beim 26. ungarischen Pride-Festival mit Regenbogenfahnen durch Budapest gezogen. Unter einem hohen Polizeiaufgebot verlief der Marsch offenbar ohne Zwischenfälle.

Organisator Mate Hegedüs kritisierte in seiner Rede die Politik der Regierung von Premier Viktor Orban, die sich eher mit dem wahren Kinderschutz und der sexuellen Aufklärung befassen solle. “Wir sind eine tatenbereite Gemeinschaft, die nicht zulässt, dass die Regierung Hass schürt”, betonte Hegedüs.
Unter den Teilnehmern des Pride-Marsches befanden sich auch Vertreter der Oppositionsparteien. Mit den Worten “Guten Abend Pride – Guten Abend Liebe” – begrüßte der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony die Teilnehmer. Seine Anwesenheit begründete der Bürgermeister mit seiner Pflicht, Menschen zu verteidigen, die “in dieser Stadt, in dieser Heimat angegriffen werden”.
Während Karacsony die Regierung für ihre Politik kritisierte, betonte er: “Ungarn soll erneut ein stolzes und freies Ungarn sein”. Propaganda und Lüge sollten weggefegt werden, forderte der Politiker, der zugleich “Schild und Zielscheibe” sein will.
Terry Reintke, Abgeordnete der Grünen/FA-Fraktion im Europäischen Parlament und Co-Vorsitzende der Interims-Fraktionsgruppe LGBTIQ erklärte, heute blicke ganz Europa auf Budapest. Man sehe eine starke und widerstandsfähige Gemeinschaft, die vielseitig unterstützt werde. Reintke kritisierte die ungarische Regierung, die mit ihren Angriffen gegen diese Gemeinschaft von ihrer korrupten Politik ablenken wolle.
Ungheria, in migliaia al Gay Pride di Budapest. Gli organizzatori vogliono rimarcare la propria contrarietà alle politiche del governo di Orbán. Dopo l'entrata in vigore della legge che vieta la rappresentazione di temi Lgbt ai bambini, fortemente condannata dalla UE. pic.twitter.com/qUYXxaSemY
— Tg3 (@Tg3web) July 24, 2021
Die letzten Monate waren in Ungarn geprägt von Auseinandersetzungen um die Rechte der LGBTIQ-Community. Erst in dieser Woche kündigte Premier Orban an, das aktuelle Gesetz, durch das positive Erwähnungen über sexuelle Vielfalt vor Minderjährigen unter Strafe gestellt wird, nach massiver EU-Kritik einer Volksabstimmung zu unterziehen.
Auch eine österreichische Delegation hatte angekündigt, nicht nur an der Pride-Demonstration teilzunehmen, sondern sich gemeinsam mit sozialdemokratischen Abgeordneten aus Europa auch mit zahlreichen Aktivisten und Politikern aus Ungarn zu treffen und weitere Solidaritätsaktionen zu planen.
Kommentare
Ungarn muss wirklich eine ganz schlimme Diktatur sein.
Das Problen der EU und ORF ist, dass die Minderheiten die wirklich Probleme in Ungarn in Ungarn haben eigentlich VOLL übersehen.
Die Problematik nur auf “Sex”-Orientierung ist Ablenkung und ein Dünnschiss.
Das haben schon die Britten gemacht, lernt die Geschichte…
Der ach so diktatorische und homophobe Orban schickt seine Polizei, damit sie die schwulen Demonstranten vor “rechten” Gegendemonstranten schützt. Na sowas, wer hätte das gedacht?
Haut´s Euch über die Häuser mit Eurer narzisstischen Aufdringlichkeit! Macht´s zuhause im Schlafzimmer was Ihr wollt´, aber geht´s der Menschheit nicht auf die Nerven mit Eurer stupiden Dekadenz und Eurem schlechten Musikgeschmack!
Ich bin gerade in Budapest und muss ein paar Anmerkungen zu dem Spektakel machen: 1. Es waren nie und nimmer 30000. Bestenfalls die Hälfte, eher ein Drittel. 2. Gefühlte drei Viertel der Teilnehmer waren Ausländer und sprachen nicht Ungarisch. 3. Ungarische Passanten haben ausgespuckt. Orban braucht sich um den Ausgang des Referendums keine Sorgen machen.
Warum schürt die Orban Regierung Hass, nur weil man eine Minderheit nicht in den Himmel hebt? Dass man dieses Regenbogen-Pride jetzt überall hervorhebt ist krank. Soros hat wieder genug Geld dafür ausgegeben, damit das in Budapest abgelaufen ist.
“Regenbogen” sind keine Minderheiten, aber Sex-Rassisten
Orban lässt sie eh auflaufen. Die wurden nicht einmal ignoriert. Die Polizei hatte die Demo geschützt sodass es keine Tumulte gibt, also kein Grund zur Aufregung.