Sebastian Prödl zieht einen Schlusstrich unter seine Profikarriere. Der Steirer begann seine aktive Laufbahn bei Sturm Graz. Es folgten Stationen bei Werder Bremen ((2008-2015), Watford (2015-2020) und Udinese (2020-21). Im Nationalteam absolvierte Prödl zwei EM-Teilnahmen sowie 73 Länderspiele und erzielte dabei vier Tore.  Mit Werder gewann er 2009 den DFB-Pokal und kam im selben Jahr ins UEFA-Cup-Finale.

Außerdem sorgte Prödl 2007 mit der U20 für Furore, als er die ÖFB-Auswahl als Kapitän zu Platz vier führte. Zwar hatte der Innenverteidiger damals schon A-Team Erfahrung. Allerdings ging sein Stern bei der Europameisterschaft in Kanada erst so richtig auf. Zuletzt war er bei Udinese tätig.  Der Ex-ÖFB-Internationale kam mit einer Knieverletzung zu den Norditalienern. In den letzten acht Monaten seines Vertrags wäre er fit gewesen, wurde aber nicht mehr eingesetzt. Dazu gab es unangenehme Nebengeräusche wie Vertragsstreitigkeiten und ausbleibende Zahlungen. Prödl konnte sich schließlich schadlos halten, ein Gerichtsverfahren wurde gerade noch vermieden.

Letztes Pflichtspiel im Oktober 2019

Dabei wollte sich Prödl mit diesem Engagement noch einmal für das Nationalteam und damit für die EM 2021 aufdrängen.Dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging, hinterlässt keinen Beigeschmack. “Ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe alles versucht”, meinte Prödl. Sein letztes Länderspiel bestritt Prödl am 16. Oktober 2018 beim 0:2 in Dänemark, sein letztes Pflichtspiel am 29. Oktober 2019 bei Watfords 0:2 im englischen Liga-Cup auswärts gegen Everton.

Nun hat Prödl seine Karriere offiziell beendet. “Mental ist es nicht einfach, das auszusprechen”, gestand Prödl und bilanzierte: “Es war eine tolle Reise mit vielen Höhen und Tiefen.” Mittlerweile richtet sich der Blick nach vorne. Prödl ist TV-Experte, absolviert die UEFA-Management-Ausbildung und sitzt als Investor im Aufsichtsrat der Wiener Austria. Dort will er die handelnden Personen unterstützen, aber nicht selbst operativ tätig werden. “Ich muss nicht in der Öffentlichkeit stehen. Ich muss erst alles erlernen.”