Vorbei ist die Zeit, in der Großkonzerne in der EU Milliarden gescheffelt, hier aber keine Steuern bezahlt haben. Nach monatelangem Ringen haben sich alle 27 EU-Staaten für eine globale Mindeststeuer für Großkonzerne geeinigt. Konkret bedeutet das für die Mega-Betriebe, dass sie den Unternehmensgewinn nicht mehr unangetastet in Steueroasen transferieren können. Erwirtschaftet eine internationale Firma mindestens 750 Millionen Euro Umsatz im Jahr, dann soll sie davon 15 Prozent Steuern zahlen – ungeachtet dessen, wo der Firmensitz angemeldet ist.

Im kommenden Jahr soll dieser Beschluss auf nationales Recht übertragen werden. Auf das Großprojekt dieser Steuerreform hat sich die EU mit den USA und über 100 weiteren Ländern bereits im vergangenen Jahr geeinigt. Ungarn hat den Beschluss bis gestern Nacht aber blockiert. Und ohne Orbans Zustimmung konnte das Vorhaben nicht umgesetzt werden, denn in Steuerfragen müssen sich alle 27 EU-Länder einig sein.