Turbulente Tage bei Rapid. Der Bundesligist musste zunächst die Blamage am Donnerstag im Playoff der Conference League verdauen. Gegen den FC Vaduz, einen Zweitligisten aus der Schweiz schied man nach einer 0:1 Niederlage im Rückspiel aus. Am Freitag sickerten bereits Meldungen durch, wonach Rapid-Präsident Martin Bruckner zurücktreten wird. Das hat der Bundesligist am Samstag bestätigt. Bruckner zog damit seine Kandidatur zur Wiederwahl in drei Monaten zurück.

“Ich übernehme für die derzeitige Situation unseres Vereins die Gesamtverantwortung”, sagte Bruckner. “Ich habe sowohl am Tag des Spiels gegen Vaduz als auch danach sehr viele Gespräche geführt, die schlussendlich zu dieser Entscheidung geführt haben.”

Bruckner liege eine gute Zukunft des Clubs sowie ein geeinter Verein am Herzen, das sei “offenbar in der aktuellen Konstellation nicht mehr möglich”, betonte Bruckner. Es sei bedauerlicherweise nie gelungen, die spätestens seit der Wahl vor drei Jahren herrschende “negative Grundstimmung” umzudrehen. Der 57-jährige Wiener bedankte sich bei seinem “Herzensclub” und schloss nicht aus, dass jemand aus seinem Team auch in Zukunft in einem Präsidium mit dabei sein wird.

Rücktritt von Peschek steht im Raum

Wer Nachfolger von Martin Bruckner wird, steht noch nicht fest. Für die Wahl bei der Ordentlichen Hauptversammlung 2022 Ende November muss noch ein Kandidat gefunden werden”Wir werden unsere Funktionen im Präsidium aber selbstverständlich nicht sofort beenden, sondern diese weiterführen und dann eine ordentliche Übergabe mit dem Nachfolgepräsidium durchführen”, ergänzte Bruckner, der im November 2019 zum Rapid-Präsidenten gewählt worden war. In seinem Team stehen seit Beginn Michaela Dorfmeister, Gerhard Höckner, Monisha Kaltenborn, Nikolaus Rosenauer, Stefan Singer und Gerry Willfurth sowie seit Juni 2022 Michael Hatz.

Bruckner betonte darüber hinaus, dass man die “wohl wirtschaftlich schwerste Krise seit dem 2. Weltkrieg finanziell stabil” überstanden habe. Neben Bruckner stand auch ein großes Fragezeichen hinter der Zukunft von Christoph Peschek. Auch der Geschäftsführer soll zurücktreten. Eine offizielle Bestätigung dazu blieb allerdings vorerst aus. Eine Diskussion über den Trainer ließ man nicht aufkommen. Sportdirektor Baricis stellte sich hinter Ferdinand Feldhofer: ” “Wir wissen, Rapid ist ein sehr emotionaler Club, ein sehr explosives Pflaster. Da ist es schon wichtig, die richtigen Schlüsse zu ziehen, aber auch Ruhe zu bewahren”, sagte Barisic.