Gilad Sade (37) ist ein Journalist aus Israel, der aktuell eine Reportage in Berlin zum Thema 85 Jahre Reichspogromnacht abdreht. Gemeinsam mit einem Filmproduzenten und einem Freund verteilte er im Rahmen einer größeren Aktion vor Restaurants im Nobel-Bezirk Charlottenburg Aufkleber an Passanten. “Berlin welcomes Jews”, stand darauf. “Berlin heißt Juden willkommen” ließ bei einem Mitarbeiter des Lokals “Ali baba” in der Bleibtreustraße jedoch die Sicherungen durchbrennen.

Erst wollte er dem Israeli verbieten, die Sticker zu verteilen: “In meinem Bezirk nicht”, schrie er Gilad Sade an und beschimpfte ihn übelst mit Worten, die der Israeli nicht verstand. Plötzlich stand ein weiterer  Mitarbeiter des türkisch-italienischen Restaurants vor ihm – bewaffnet mit einem riesigen Döner-Messer. Er bedrohte ihn, deutete mit zwei Fingern am Hals an, ihm die Kehle aufschlitzen zu wollen.

Israelischer Reporter: "Habe Angst um alle jüdischen Menschen"

Die Polizei war binnen weniger Minuten vor Ort, brachte den Israeli in Sicherheit. Verletzt wurde er nicht, lediglich seine Kamera ging bei dem Gerangel und Geschubse mit dem Döner-Mann zu Bruch.: “So angegriffen wurde ich noch nie. Ich habe keine Angst um meine Person, aber um alle jüdischen Menschen. Und unsere ganze Gesellschaft”, sagte der Journalist einem BILD-Reporter. Der Begleiter des Israelis: “Ich habe Gilad für das Projekt nach Berlin eingeladen. Ich hätte nie gedacht, dass hier so etwas passiert. Ich bin entsetzt.”

Die Polizei bestätigte den antisemitischen Vorfall, ermittelt gegen den Döner-Verkäufer. Journalist Gilad Sade will sein Filmprojekt dennoch durchziehen.