“Ich bin unglaublich erleichtert. Der Sieg im Kampf um Bronze fühlt sich jetzt richtig gut an. Das ist natürlich mein absoluter Karrerehöhepunkt”, jubelte Polleres. ÖJV-Cheftrainerin Yvonne Bönisch war froh, dass die WM-Serie ohne Medaille ein Ende hat. “Das war ein Team-Effort, von Heimtrainer Adi Zeltner und unserem ÖJV-Trainerstab, die Michaela nach den letzten Niederlagen wieder aufgebaut haben. Dass sie es kann, wussten alle”, sagte die Deutsche.

Filzmoser, die vom Weltverband (IJF) zur Vorsitzenden der Athletenkommission gewählt wurde, freute sich mit. “Toll, was Michaela da geglückt ist. Sie hat sich die Bronzemedaille wirklich verdient. Sie war extrem stark. Und ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr die letzte ÖJV-Medaillengewinnerin bin.”

Überraschende Wende

Polleres bezwang auf ihrem Weg zu Bronze als Nummer vier gesetzt nach einem Freilos die Spanierin Maria Bernabeu, die Südkoreanerin Kim Seongyeon und um den Poolsieg die Australierin Aoife Coughlan. Im Halbfinale unterlag sie im Golden Score der Kroatin Barbara Matic, die später Gold holen sollte.

Gegen Fletcher feierte Polleres dann aber dank eines Festhaltegriffs nach dreieinhalb Minuten im insgesamt fünften Duell den vierten Sieg. Für die Ternitzerin ist es die zweite Einzelmedaille bei einem Großereignis nach EM-Bronze 2018. Vor zwei Jahren in Tokio hatte sie den WM-Kampf um Platz drei noch verloren.

Die aktuelle WM war für Österreich mit dem frühen Out von Filzmoser, Magdalena Krssakova und Shamil Borchashvili bisher nicht nach Wunsch verlaufen. Am Freitag treten Bernadette Graf und Aaron Fara an, am Samstag kämpfen Daniel Allerstorfer und Stephan Hegyi.

Steckbrief von Judo-WM-Bronzemedaillengewinnerin Michaela Polleres:

Michaela POLLERES (23 Jahre)
Geboren: 15. Juli 1997
Wohnort: Ternitz
Gewichtsklasse: bis 70 kg
Verein: JC Wimpassing

Größte Erfolge:
WM: Bronze Budapest 2021
5. Platz Tokio 2019
EM: Bronze Tel Aviv 2018
Europaspiele: Bronze Mixed-Team 2019 Minsk
Olympische Jugendspiele: Bronze 2014 Nanjing
U23-EM: Gold Györ 2018