Um die Flucht wehrpflichtiger Männer ins Ausland zu verhindern, setzt die Ukraine jetzt nach eigenen Angaben auch Drohnen ein. Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau wurden am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert, wie der Grenzschutz am Samstag mitteilte. In vier Fällen wurde dabei zur Luftaufklärung auch eine Drohne eingesetzt.

Laut Angaben des Grenzschutzes hatten die Betroffenen im Internet Kontakt mit Organisatoren aufgenommen, die ihnen Fluchtrouten gegen Bezahlung von 2000 US-Dollar (1893 Euro) aufzeigten.

20.000 Männer an der Flucht gehindert

Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben mehr als 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. Die Flüchtigen werden immer wieder an der ‘grünen Grenze’, vor allem zu Rumänien und der Republik Moldau, aufgegriffen. Im Grenzfluss Tysa (Theiß) zu Rumänien und Ungarn gab es auch Fälle, in denen Männer ertranken. Mehrere erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.

Die Ausreise von wehrpflichtigen Männern zwischen 18 und 60 Jahren ist seit der Generalmobilmachung untersagt.

Generalmobilmachung angeordnet

Bei Kriegsbeginn wurde eine Generalmobilmachung angeordnet, die die Ausreise von wehrpflichtigen Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren verbietet. Im Land kursieren keine gefälschten Ausreisegenehmigungen. Laut Eurostat, der Statistikbehörde der EU, sind in den 27 EU-Staaten sowie Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein über 650.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert.