Der tschetschenische Warlord Ramsan Kadyrow (45), Generalleutnant der russischen Nationalgarde und Anführer Tschetscheniens, erklärte in seinem jüngsten Video, wie der Krieg in der Ukraine seiner Meinung nach weitergehen soll: “Was würde ich tun? Ich würde sofort Luhansk und Donezk räumen und mit der Arbeit fortfahren. Ich würde erklären: ‘Wenn irgendein Söldner in die Ukraine kommt, würden wir an bestimmten Punkten mit taktischen Atomwaffen zuschlagen’.”

Offensive in Mariupol, Luhansk und Donezk steht bevor

Kadyrow scheint damit lieber schon heute als morgen beginnen zu wollen. “Damit sie uns nicht verhöhnen. Die NATO, der Westen, sind im Krieg mit uns. Das ist kein Scherz.”

Die jetzigen Aufgaben seien klar. “Es wird eine Offensive geben, nicht nur in Mariupol, sondern auch in anderen Siedlungen, Städten und Dörfern, um vor allem Luhansk und Donezk zu befreien. Dieses Ziel wurde vom Oberbefehlshaber, unserem lieben Präsidenten Wladimir Putin, festgelegt.”

"Danach werden wir Kiew und alle anderen Städte einnehmen"

Der Warlord fordert Putin darüber hinaus auf, das Ziel der Einnahme der ukrainischen Hauptstadt Kiew nicht aufzugeben: “Danach werden wir Kiew und alle anderen Städte einnehmen. Es gibt Fragen von Leuten, die sagen, dass wir nicht vorhaben, Kiew einzunehmen, weil wir uns von dort entfernt haben, und dass Russland sich der Ukraine unterwirft. Ich versichere Ihnen, dass es keinen Schritt zurück geben wird.” Es handle sich hierbei um ein Missverständnis: “Es herrschte Verwirrung, solche Momente gibt es in der Kriegsstrategie. Eine Geste des guten Willens wurde von unseren Gegnern missverstanden”.

Kadyrow legte auch Karten vor, die angeblich seine Beteiligung am russisch-ukrainischen Konflikt von seinem Palast in Tschetschenien aus zeigen. Der Warlord hatte zuvor Putins Sprecher Dmitri Peskow kritisiert, weil er es versäumt hatte, Kadyrows neuen militärischen Rang eines Generalleutnants bekannt zu geben, den er im März dieses Jahres von Putin erhalten hatte.

Ausländische Kämpfer können sich auf Website melden

Die ukrainische Regierung hat in der Zwischenzeit eine Website eingerichtet, um ausländische Freiwillige für eine “internationale Legion” zu rekrutieren, die gegen die russischen Invasionstruppen kämpfen soll. Seit 5. März ist sie online. Das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskiyj erklärte: “Ausländer, die der Ukraine helfen wollen, können auf der Website eine detaillierte, schrittweise Anleitung finden, wie sie sich dem gerechten Kampf gegen den Aggressor anschließen können.”

Eine solche Beteiligung an ausländischen Konflikten ist in vielen Ländern verboten. Auch die UN-Söldnerkonvention von 2001 verbietet die Anwerbung, den Einsatz, die Finanzierung und die Ausbildung von Söldnern. Auf der ukrainischen Rekrutierungswebsite heißt es, dass Verträge mit der Regierung bei der Ankunft in der Ukraine unterzeichnet werden können.