Nach tschetschenische Angaben soll der erst kürzlich zum Generalleutnant beförderte Präsident auf dem Weg nach Mariupol sein, “um den Kampfgeist unserer Kämpfer zu steigern”. Im russischen Fernsehen wurden Aufnahmen davon gezeigt. Zu sehen ist Kadyrow, der gerade mit General Andrej Mordwitschew zusammentrifft und ihn begrüßt – derselbe Kommandeur, der nach ukrainischen Angaben am 19. März getötet wurde. Auch Kadyrow selbst teilte diesen Ausschnitt auf Telegram.

Eine weitere Aufnahme zeigt ihn mit Denis Puschilin, Präsident der rund 100 Kilometer entfernten “Volksrepublik Donezk”. Am meisten sorgte jedoch ein besonders skurriles Foto für Diskussionen. Darauf sieht man ihn angeblich beim “Abendgebet” – stilvoll mit drapiertem Maschinengewehr – auf einer ukrainischen Tankstelle. Allerdings erkennt man an den Logos der Zapfstationen, dass es sich um eine Niederlassung des russischen Unternehmens Rosneft handelte, das seit 2018 nicht mehr in dem Land vertreten ist.

Tschetschenenkämpfer wegen ihrer Brutalität gefürchtet

Trotz der “optimierungsfähigen” Pressearbeit der Kaukasusrepublik sind die Kämpfer aus diesem Gebiet sehr gefürchet. Kadyrow kündigt an: “So Gott will, wird Mariupol bald vollständig gesäubert sein.” Die Stadt wird seit fast fünf Wochen belagert und soll mittlerweile weitgehend in Trümmern liegen, nach ukrainischen Angaben sind 100.000 Menschen von Wasser-, Nahrungs- und Stromversorgung abgeschnitten.