Uli Hoeneß möchte nach dem Transfer-Fiasko am vergangenen Freitag die Konsequenzen ziehen. Der Ehrenpräsident der Bayern will Wechsel von Spielern künftig nicht mehr unmittelbar vor dem Ende der Transferperiode abschließen. Stattdessen soll alles bereits früher unter Dach und Fach gebracht werden. “Von Ausnahmefällen abgesehen, sollten wir in Zukunft am letzten Transfertag nicht mehr mitten im Geschehen sein. Früher haben wir über diesen Deadline Day gelacht”, sagte Hoeneß der “Süddeutschen Zeitung” (Montag-Ausgabe). Zudem ätzte Hoeneß gegen Transfershows im Fernsehen und bezeichnete diese als einen “Käfig voller Narren”.

Transfers sollen aus Sicht von Uli Hoeneß idealerweise künftig bis zum Trainingsstart oder spätestens bis zum 1. August vollzogen werden. Nach dem Ende des Sommer-Wechselfensters am vergangenen Freitag sei die Verwendung des Wortes “Transfer” nun “bis zum 1. Dezember unter Strafe gestellt”, sagte Hoeneß demnach auch mit einem Schmunzeln. Darüber hinaus äußerte er den Wunsch, dass alle Beteiligten jetzt das verbindende Potential des späten 2:1 Sieges am Samstag bei Borussia Mönchengladbach nutzbar machen.

Zuvor platzte die Verpflichtung von Trainer Thomas Tuchels Wunschspieler Joao Palhinha im letzten Moment. Dabei schien der Transfer so gut wie fix. Der defensive Mittelfeldspieler reiste bereit zum Medizincheck nach München. Doch Palhinha bekam keine Freigabe, da er von Fulham keine Freigabe erhielt. Der Premier-League-Club fand keinen Ersatz für ihn.

Tuchel äußerte danach neben seiner Enttäuschung Sorgen angesichts des wegen diverser Abgänge nur noch 22 Spieler umfassenden Kaders. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hatte entgegnet, es sei Tuchels Job, jetzt ein bisschen kreativer zu sein. Präsident Herbert Hainer stellte Neuverpflichtungen im Winter in Aussicht.