In der westrussischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der Behörden in der Nacht zum Donnerstag mindestens acht Menschen durch intensiven Beschuss verletzt worden. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete, dass sich die Kleinstadt Schebekino (44.000 Einwohner) unter “nicht endendem Feuer” der ukrainischen Streitkräfte befunden hätte.

Später beschuldigte Moskau die Ukraine einer versuchten “Invasion” in der russischen Grenzregion Belgorod. Diese ist laut Kreml aber unterbunden worden. Wie das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mitteilt, setzte die Armee Kampf-Jets und Artillerie ein, um die “ukrainischen Soldaten und Panzer” zurückzudrängen. Nach dem heftigen Beschuss ziviler Einrichtungen in der Nacht hätten “ukrainische Streitkräfte” eine “Invasion” gestartet, heißt es weiter. Dabei hätten “bis zu zwei motorisierte Infanterie-Kompanien verstärkt durch Panzer versucht, in russisches Territorium einzudringen”.

Der russische Exil-Politiker und Putin-Kritiker, Ilja PonomarjowQuelle: CNN

Widersprüchliche Berichte über "Invasion" auf russischem Staatsgebiet

“Newsweek” berichtet unterdessen, dass “russische Kämpfer”, die den ukrainischen Streitkräften unterstehen, auf russisches Staatsgebiet in der Region Belgorod vorgedrungen seien. Ihr Ziel sei es, die Stadt Schebekino einzunehmen, die unweit der russisch-ukrainischen Grenze liegt. Die Kämpfer seien mit “schwerem Gerät” ausgerüstet, in einigen Berichten ist von Panzern die Rede. “Politischer Vertreter” der Soldatenverbände, die auf russisches Territorium vorgedrungen seien, ist laut “Newsweek” der russische Exilpolitiker Ilja Ponomarjow.

Bei den “Invasoren” soll es sich zum einen um die “Legion Freiheit Russlands” (FRL) handeln, die Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 gegründet wurde und sich aus Überläufern der russischen Streitkräfte sowie russischen und weißrussischen Freiwilligen zusammensetzt, zum anderen um das “Russische Freiwilligenkorps” (RDK). Die “Legion Freiheit Russlands” behauptet, sich bereits in der Nähe von Schebekino zu befinden.